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Max Frisch

Andorra

Andorra gilt als Musterstadt: Weiß getünchte Häuserfassaden, eine Dorfgemeinschaft in der jeder jeden kennt, eine Fußballmannschaft, ein Arbeitgeber, eine Schule, eine Kneipe, eine Kirche. Ein Dorf, das Sicherheit und Heimat verspricht. Barblin und Andri wachsen in dieser Idylle auf. Als Säugling scheinbar vom Lehrer Can gerettet und in die eigene Familie aufgenommen, lebt Andri, eigentlich Jude, im Herzen der Dorfgemeinschaft und verliebt sich in die Adoptivschwester Barblin. Can, der stets gepredigt hat, dass jeder Mensch gleich viel wert sei und dass er Andri genauso wie Barblin liebe, gerät in Bedrängnis, als Andri nun um die Hand seiner Tochter bittet. Can verwehrt sie ihm und für Andri bricht eine Welt zusammen. War die Toleranz des Adoptivvaters nur Fassade? Welchen Grund hat der Lehrer, ihm die Hochzeit zu verwehren? Ist seine Unsicherheit der Stein des Anstoßes, dass es plötzlich zu antijüdischen Ressentiments im Dorf kommt? Wo kommt der plötzliche Argwohn Andri gegenüber her? Ist er wirklich so anders, wie alle tun?

Max Frischs Dorfparabel aus dem Jahr 1961 zeigt eindrücklich, wie eine Gesellschaft ihren Halt verliert, sich der Angst hingibt und eher Vorurteilen anhängt, als dem eigenen Gewissen zu trauen. Andorra gilt als eines der wichtigsten Stücke nach dem zweiten Weltkrieg und bleibt gleichzeitig von brennend-erschreckender Aktualität.

Wiederaufnahme: 24. Januar 2019 (Großes Haus)

Audio

Werkeinführung in 2 Minuten: »Andorra«

Ab dem 24. Januar 2019 zurück im Schauspielhaus