Cinderella
Spieldauer: ca. 2 Stunden 20 Minuten, eine Pause
Seit dem Tod ihrer Mutter ist Cinderella auf sich gestellt. Obendrein macht ihre Stiefmutter ihr das Leben schwer und auch mit den neu gewonnenen Stiefschwestern ist nicht gut Kirschen essen. Zum Glück gibt es ein paar Lichtblicke: eine Fee, der märchenhafte Ball und selbstverständlich der schöne Prinz.
Wir alle wissen um das Märchen, in dem Cinderella einen Schuh verliert und sich der verliebte Prinz auf die Suche nach dem dazugehörigen Fuß begibt. Wer außerdem den Kieler Ballettdirektor Yaroslav Ivanenko kennt, ahnt bereits, dass ihn kein exaktes Abbild des Handlungsballetts von 1945 erwartet. Ivanenko sucht stets nach dem besonderen Zugang, nach Details, die die Neuauflage eines Traditionsstücks besonders machen. So versetzt er in seiner Version »Cinderella« in die Welt des Zirkus, wodurch auch fliegende Artisten, liebenswerte Clowns und geheimnisvolle Magier auf der Bühne des Kieler Opernhauses zu bestaunen sind.
Pressestimmen
Quirliges, farbenfrohes Spektakel (08.10.2018)
Eine schwebende Jungfrau, Luft- und Reifenakrobatik und drei lustige Clowns: Der Zirkus hat Einzug gehalten im Kieler Ballett, Yaroslav Ivanenko lässt Prokofjews »Cinderella« die Manege putzen anstatt sie, wie im Märchen vom Aschenputtel der Gebrüder Grimm, als Küchenmagd Erbsen zählen zu lassen. Auf der Bühne von Lars Peter, auf der Postamente wie Riesenspielzeug herumliegen und eine fahrbare Zuschauertribüne unter glitzernden Kronleuchtern Platz findet, präsentiert sich der erste Akt als quirliges, farbenfrohes Spektakel. […] Kostümbildner Angelo Alberto hat die Titelheldin in eine mausgraue Leinenkluft gesteckt, die einen krassen Kontrast zu den flirrend bunten Kleidern des munteren Zirkusvölkchens bildet. […] Im ersten, von der Zirkusvorstellung dominierten Teil tatsächlich eher eine Randerscheinung, bekommt die Figur im zweiten Akt den Raum, der einer Titelheldin zusteht. Zwischen dynamischen Ensembleauftritten zu mitreißenden Walzer- und Mazurkaklängen (Musikalische Leitung: Daniel Carlberg), dreht sie wie eine Spieluhr-Ballerina in zierlichen Soli ihre Pirouetten. In eine märchenhafte weiße Robe gehüllt, schwebt sie beim Ball im Schloss des Prinzen scheinbar schwerelos in die Arme des Hausherrn, den ein sprunggewaltiger Amilcar Moret Gonzalez mit einer guten Portion Eleganz ausstattet. […] So schön können Märchen sein. Das Publikum war begeistert.
Kieler Nachrichten - Sabine Tholund
Schönstes Happy End (05.10.2018)
Also jede Menge Romantik - und Artistik - in der Kieler Ballettinszenierung. Sie geht ans Herz, verblüfft mit echten Zaubertricks, ist lustig und wunderschön choreographiert: Wenn der Prinz und Cinderella am Ende wie zwei Planeten vor den Sternen kreisen, dann ist das kein Zirkus mehr, sondern das schönste Happy End für einen Ballettabend.
NDR 1 Welle Nord - Kerstin Düring