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Peter I. Tschaikowski

Dornröschen

Ein Märchenballett von Yaroslav Ivanenko

ca. 2 Stunden 45 Minuten, Pause nach dem Ersten Akt

Mit Dornröschen widmet sich Yaroslav Ivanenko dem dritten der großen klassischen Ballette von Peter I. Tschaikowski. Er setzt somit die Tradition fort, alle zwei Jahre ein Werk mit der Musik des Komponisten zu choreografieren. Bis heute gilt Dornröschen als Meilenstein in der Ballettkunst des 19. Jahrhunderts. Die großdimensionierte Anlage des Balletts beeindruckt noch heute: gut drei Stunden Musik, an die 50 solistischen Rollen, ganz zu schweigen vom restlichen Ensemble, nebst großem Orchester. Zu Tschaikowskis Lebzeiten war Dornröschen sein erfolgreichstes Ballett, das schon nach zwei Jahren 50 Aufführungen erlebt hatte. Für die weitere Entwicklung des klassischen Balletts stellt Dornröschen ein Musterbeispiel dar.

Es war die erste Zusammenarbeit von Marius Petipa, damals Ballettmeister am Mariinsky-Theater St. Petersburg, und Tschaikowski. Petipa gab Tschaikowski eine detaillierte Aufstellung, wie lange die Musik für welche Aktion sein sollte, und welchen Charakter sie haben sollte. Der Komponist schrieb gemäß diesen Angaben eine melodiöse, farbenreiche, effektvolle Musik, die sinfonische Prinzipien kongenial mit den Erfordernissen einer Ballettmusik verband. Zusammen mit seiner Company erarbeitet Yaroslav Ivanenko seine eigene Interpretation des Stoffes, die anknüpfend an die klassische Version Elemente anderer bekannter Märchen aufgreifen wird.



Premiere: Samstag | 10. Oktober 2015 |Opernhaus

Einführung jeweils 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn

Pressestimmen

Getanztes Glück (12.10.2015)

Irgendwann ist es ganz egal, wo diese Geschichte hinführt. So leicht und unbeschwert wirbelt das Kieler Ballett durch Tschaikowskys Dornröschen, das Ballettchef Yaroslav Ivanenko schön luftig aufgefrischt hat. Und zur ohnehin exzellenten Technik tanzt die Compagnie plötzlich wie befreit. Begleitet und befeuert von Kiels Philharmonikern, die GMD Georg Fritzsch mit viel Energie durch Tschaikowskys vielfältig schwingende Ballettmusik führt.

Schon die Eröffnung des immer wieder von Szenenapplaus begleiteten Abends ist eine Schau: Scharf und dunkel der Sound, und genauso eckig und dynamisch setzt Amilcar Moret Gonzalez tänzerisch den Ton. Sein Carabosse ist ein Zauberer, ein Dämon und dunkler Verführer, der Dornröschen bald umwirbeln, umgarnen, bedrängen wird. … So hat sich Ivanenko das gedacht: Das Mädchen mit den Schwefelhölzern trifft Dornröschen, die Arme die Reiche und Schöne, die bittere Realität die strahlende Vision. Das hat seine erzählerischen Brüche und Lücken, aber auch seinen Reiz. Katherina Markowskaja, sonst Solistin am Bayerischen Staatsballett München, findet sich da glänzend hinein. Mit schwebender Eleganz nimmt sie die Herausforderungen von Marius Petipas Dornröschen-Partie. … Immer flüchtig, immer auf Abstand, und selbst im Pas de Deux eine, die sich entzieht, als ahnte sie, dass ihr Glück nur ein gedachtes ist. Und der wieselige Shori Yamamoto gibt ihr dazu einen sprungstarken Prinzen. …

So entwickelt sich zwischen Schneekugel und Matrjoschka-Prinzip rasant eine Szenenfolge von Initiation und Verwandlung; und die passt prächtig in den zersprengten Märchenschlosstraum, den Lars Peter auf die Bühne gebaut hat – aus variablen Elementen, sich immer neu öffnenden Bildausschnitten und wunderbaren Lichtstimmungen (Martin Witzel) von melancholieblau bis brutalviolett. Das hat Märchenglamour und genug Zurückhaltung, dem Tanz den Vortritt zu lassen: mit dynamischen Raumfiguren, verspielten Reigen, spannenden Hebungen und Sprüngen, die den klassischen Parts ebenso korrespondieren wie sie sie aufbrechen.

Kieler Nachrichten - Ruth Bender

Dornröschen – auf links gedreht (12.10.2015)

Nach Der Nussknacker und Schwanensee hat jetzt Dornröschen Premiere gefeiert – gefeiert im wahrsten Wortsinn, denn diese dritte Choreographie zur Musik des großen Russen ist Ivanenkos schönste: Die Fortschreibung des klassischen Balletts mit modernen Ideen. … Ivanenko nimmt dem Balletts nichs, was es gerade in den Wintermonaten so attraktiv macht: Dornröschen bleibt eine zauberhafte Geschichte für lange Abende… Es sind großartige Bilder, die auf der Bühne des Opernhauses gelingen. Die Kostüme (Heiko Mönnich) wagen viel fließenden Stoff, die Bühne (Lars Peter) unterstützt mit wenigen beleuchteten Elementen, die Rahmen für die märchenhaften Welten bilden, und manchmal augenzwinkernd ein „Ja“ zum Sentimentalen kitzeln. … Das Premierenpublikum dankte mit lauter Begeisterung

Schleswig-Holsteinische Landeszeitung - Katrin Lubowski