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Bertolt Brecht

Herr Puntila und sein Knecht Matti

Musik von Paul Dessau

Der Gutsbesitzer Puntila ist ein Mann mit zwei Gesichtern. Nüchtern ist er ein Kapitalist, ein Ausbeuter ohne Empathie, der die Welt nach seinen Maßstäben formen will und seine Mitmenschen nach dem persönlichen Nutzen für ihn bewertet. Betrunken wandelt sich seine Einstellung. Er wird zum mitfühlenden Menschenfreund, der mit seinen Angestellten trinken und saunieren geht und sich in einer Nacht gleich viermal verlobt. Er zieht seinen Chauffeur Matti ins Vertrauen darüber, dass er bereut, die bevorstehende Hochzeit seiner Tochter Eva mit dem blasierten Attaché arrangiert zu haben. Matti kann mit der Launenhaftigkeit seines Dienstherrn recht gut umgehen – bis er selbst betroffen ist. Denn im Rausch hält Puntila ausgerechnet ihn für den idealen Bräutigam seiner Tochter, und auch Eva hat längst ein Auge auf den Chauffeur geworfen. Der standesbewusste Matti hingegen sieht in der Klassenzugehörigkeit Evas ein unüberwindbares Hindernis.

Sein pralles, musikalisches Volksstück, das 1940 im Exil entstand, sollte in der »Ausformung des Klassenantagonismus zwischen Puntila und Matti«, so Brecht in seinen Notizen, die Verlogenheit und Gefährlichkeit der bestehenden Herrschaftsverhältnisse deutlich machen. Und auch heute noch, in einer Gesellschaft, in der die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinander geht, stellt die sinnenfrohe Komödie die Frage, ob Freundschaft auch jenseits vom Einkommen und sozialer Stellung existieren kann.

Premiere am 10. Oktober 2014

Dauer: ca. 2 Stunden, 40 Minuten (inkl. Pause)

 

Audio

Werkeinführung in zwei Minuten

Premiere am 10. Oktober im Schauspielhaus