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Philip Glass

In der Strafkolonie

Libretto von Rudolph Wurlitzer nach der Erzählung Franz Kafkas

Deutsche Übersetzung von Cordula Engelbert und Bettina Rohrbeck

- Deutschsprachige Erstaufführung -

»Ich folgte dieser Einladung zu einer Hinrichtung nur aus Höflichkeit.« Mit diesen Worten beginnt die Kammeroper des amerikanischen Komponisten Philip Glass nach dem Libretto Rudolph Wurlitzers. Es folgt ein makabres und absurdes Spiel, in dem ein Offizier dem Besucher mit akribischer Liebe zum Detail die »Genialität« eines Apparates erklärt, der in einer zwölfstündigen Prozedur einem Verurteilten sein Vergehen in den Körper tätowiere und mit dessen Tod ende. Ohne vorheriges Gerichtsverfahren erfährt der Verurteilte seine Strafe damit im buchstäblichen Sinn »am eigenen Leibe«. Der Besucher reagiert ausweichend, ohne die Bewunderung und Begeisterung des Offiziers, aber auch ohne Entsetzen oder Widerstand. Weil er sich nicht in fremde Angelegenheiten einmischen will, akzeptiert er indirekt eine unmenschliche Tötungsmaschine ...

Mit einem Instrumentalensemble von nur fünf Streichern schafft Philip Glass mit den für ihn charakteristischen Repetitionen eine ganz eigene musikalische Atmosphäre. Der dichte Klangteppich des mehrfach oscarnominierten Filmkomponisten hat die Wirkung einer suggestiven Filmmusik. Die Klänge bohren sich ins Fleisch wie die Nadeln, die rhythmisch die Haut des Verurteilten punktieren. Kühl, distanziert, unparteiisch und unerbittlich verstärken sie das verstörende Unbehagen, das auch schon Franz Kafkas Erzählung aus dem Jahr 1919 eigen ist.

Aufführung in der »Milchstraße« 1. Foyer Oper

Dauer der Aufführung ca. 1 1/2 Stunden ohne Pause