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Toshio Hosokawa

Matsukaze

Text von Hannah Dübgen nach dem gleichnamigen Noh-Spiel von Zeami - mit Übertiteln -

Musik ist der Ort, an dem sich Töne und Schweigen begegnen.
Toshio Hosokawa

Ein Mönch kommt auf einer Pilgerreise an die Küste von Suma. Er sieht eine Kiefer, an deren Stamm eine Gedenktafel an zwei Frauen erinnert. Die Schwestern Matsukaze und Murasame lebten dort vor vielen hundert Jahren als Salzfrauen und liebten denselben Mann. Als dieser überraschend verstarb, bleiben die Seelen der Schwestern unerlöst. Nachts begegnet der Mönch zwei trauernden Frauen ...

Matsukaze ist ein Klassiker des japanischen Nô-Theaters. Die Hauptfiguren im Nô sind häufig Geister von Toten. Sie kehren auf die Welt (der Bühne) zurück, weil sie im Diesseits Trauriges erfahren haben und ohne Verarbeitung ihrer Trauer ins Jenseits hinübergegangen sind.
Die Musiksprache des japanischen Komponisten Toshio Hosokawa ist vom Spannungsverhältnis zwischen westlicher Avantgarde und traditioneller japanischer Kultur geprägt. Viele seiner Werke beleuchten die Natur und ihre Vergänglichkeit. Matsukaze ist ein Natur-Poem, das eine ganz eigene Klangwelt schafft. Die fünf Teile der Oper sind mit »Meer«, »Salz«, »Nacht«, »Tanz« und »Morgenrot« überschrieben. Das Orchester stimmt in Naturlaute ein, durch die Flöten rauscht der Wind, Lichtreflexe des Meeres blitzen in Harfe und Klavier auf. Die Fûrin, kleine japanische Windglocken, lassen den leisesten Luftzug hörbar werden, auch Wellen und plätscherndes Wasser werden musikalisch geschildert. In dieser traumhaftewigen »Klangnatur« treffen sich Menschen und Geister. Die Uraufführung der in deutscher Sprache geschriebenen Oper Matsukaze fand im Mai 2011 im Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel statt.

Premiere am 2. Mai 2015

Audio

Matsukaze

ab dem 2. Mai im Opernhaus Kiel