Matthias Brandt & Jens Thomas: »Dämon«
So | 22.12. | 19:00 | Karten |
Ein Mann beginnt unter seltsamen Erscheinungen zu leiden. Er sieht Dinge, hört Geräusche, die außer ihm niemand wahrnimmt. Immer mehr steigert er sich in die Vorstellung hinein, dass ein furchtbares unbekanntes Wesen von ihm Besitz ergreift. Das Unsichtbare wird zur Obsession, bis er eines Tages vor der Erkenntnis steht: „Ich kann nicht mehr wollen, aber jemand will für mich.“
»Le Horla« ist die vielleicht bekannteste phantastische Novelle Guy de Maupassants, ein frühes Meisterwerk der psychologischen Horrorliteratur. Der bekannte Schauspieler Matthias Brandt und Musiker Jens Thomas nehmen Maupassants Erzählung und weitere Texte zur Vorlage für ihre neueste Zusammenarbeit. Mit »Dämon» knüpfen beide an ihre gemeinsame Arbeit in »Psycho« an.
Dieser Abend ist nicht festgelegt und routiniert einstudiert, vielmehr lebt er von der intensiven, spontanen Interaktion zwischen beiden Akteuren. „Jens Thomas und Matthias Brandt gestalteten in der Improvisation mit Text und Klang, ein ungemein dichtes, ungemein individuell ausgestaltetes Szenario, einen nur mit Fantasie gefüllten Klang- und Assoziationsraum, indem ein gelegentlich leiser ironischer Zwischenton nicht dementierend, sondern bereichernd wirkte“, so die Frankfurter Rundschau.
Matthias Brandt, 1961 in Berlin geboren, ist ein deutscher Schauspieler und Autor. Ab Mitte der Achtzigerjahre gehörte er den Ensembles vieler Theater an, zuletzt denen der Schauspielhäuser Zürich und Bochum. Seit 2000 arbeitet er hauptsächlich für Film und Fernsehen und ist dort, zum Teil mehrfach, mit allen Branchenpreisen wie den Bambi, den Bayrischen Fernsehpreis und den Deutschen Schauspielerpreis ausgezeichnet worden. Zu seinen bekanntesten Rollen der letzten Jahre gehörten die des Münchner Kommissars Hanns von Meuffels in der Krimireihe »Polizeiruf 110« und die des August Benda in der Serie »Babylon Berlin«. Als Sprecher wurde er zweimal mit dem Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet.
Seit einigen Jahren ist er gemeinsam mit dem Musiker Jens Thomas mit ihren improvisativen Wort-Musik-Collagen auf Bühnentour. 2016 erschien im Verlag Kiepenheuer & Witsch sein Buchdebüt, der Kurzgeschichtenband »Raumpatrouille«, 2019 sein Romandebüt »Blackbird«.
Jens Thomas, 1970 in Braunschweig geboren, studierte Jazz-Klavier an der Musikhochschule in Hamburg. Seit 1996 umfangreiche Konzerttätigkeit im In- und europäischen Ausland, zahlreiche Plattenveröffentlichungen und Auszeichnungen (u.a. SWR Jazzpreis, Int. Jazzpreis Nürnberg, Kunstförderpreis Niedersachsen, »Choc de l'année« des französischen Magazin's Jazzman, Deutscher Schallplattenpreis Vierteljahresliste). Seit 2003 ist, und war er, in verschiedenen Theaterproduktion u.a. am Thalia Theater Hamburg, am Nationaltheater Gent, dem Münchner Kammerspielen, dem Wiener Burgtheater und am Schauspielhaus Bochum zu erleben. 2010 komponierte er die Musik zum NDR Dokumentarfilm »Tod auf dem Hochsitz« von Michael Heuer und 2020 zum Tatort »Ich hab im Traum geweinet« von Jan Bonny. 2016 veröffentlichte er sein Album »Memory Boy«, 2020 »Jens Thomas« .