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nach Friedrich Schiller mit Musik von Kettcar

Sommertheater 2021: Kabale und Liebe

Ein diktatorischer Staat. Ferdinand, Sohn des Vizepräsidenten, ist in glühender Liebe zu Luise, Tochter eines einfachen Musikers, entbrannt. Ferdinands Vater will diesen jedoch mit der einflussreichen Lady Milford vermählen und initiiert einen perfiden Plan: Luises Eltern werden inhaftiert und dem Mädchen nur eine Chance zur Rettung eingeräumt – sie muss einen fingierten Liebesbrief an einen anderen verfassen. Daraufhin setzt der vor Eifersucht verblendete Ferdinand eine Kette von tragischen Ereignissen in Gang.

Große Klassik trifft auf großartige Rock- und Popmusik, bedingungslose Liebe auf rasende Eifersucht, jugendliche Leidenschaft auf finstere Machtpolitik: Schillers berühmtes Kammerspiel wird in der Regie von Daniel Karasek zu einem spektakulären Open-Air-Event direkt an der Kieler Förde. Das Schauspiel Kiel präsentiert sich mit seinem neuen Sommertheater erneut vor der maritimen Kulisse des MFG-5-Geländes in Kiel-Holtenau. Neben einer modernen Textfassung stehen Songs von einer der berühmtesten deutschen Indie-Rockbands: Kettcar! Nachdem Marcus Wiebusch und Reimer Bustorff bereits 2016 »Die Räuber« vertont haben, wird nun die ganze Band exklusiv für das Kieler Sommertheater komponieren. Und nicht nur das: Mit Reimer Bustorff, Erik Langer und Christian Hake stehen diesmal drei der Bandmitglieder, gemeinsam mit Axel Riemann, bei allen Vorstellungen selbst als Live-Band auf der Bühne.

Das weitläufige Veranstaltungsgelände öffnet jeweils zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn (18.30 Uhr) seine Tore für das Publikum. Die Kieler Crafbeer-Brauerei lille kümmert sich mit seinen Partnern MOBY (Brötchen- und Sandwichkreationen, Salate und Pommes), Hofbäckerei Bornhorst (Süßspeisen, Cupcakes, Brezeln und Kaffeespezialitäten) und Packeis um ein reichhaltiges und unkompliziertes Catering mit Foodtrucks. Die Abendkasse öffnet immer eine Stunde vor Vorstellungsbeginn (19.30 Uhr).

Mobilität vor Ort: TIER, Premium Mobile Kuntz mit Jeeps

Premiere: 12. August 2021

Audio

Radiospot zu »Kabale und Liebe«

Pressestimmen

Gefühle auf großer Bühne (14.08.2021)

Regisseur Daniel Karasek inszeniert das Drama um Luise und Ferdinand, deren junge Liebe sich zwischen politischer Willkür und Kalkül zerreibt, mit Lust an den Figuren. Und auch sonst ist alles dabei, was das Sommertheater bis zum stehenden Schlussapplaus beflügelt: der treibende Soundtrack der Hamburger Band Kettcar, Lars Peters monumentale Bühnenarchitektur, mit Fördeblick und zwei breiten Treppen, auf denen die Protagonisten die Klaviatur der Macht bedienen. Und die spiel- und singfreudige Schauspielerriege um die zwei herausragenden Hauptdarsteller treibt alles voran. [...]

So schnurrt der Abend mit der Lust am Wortduell und an Schillers Sprache voran, verdichtet sich zur wechselnden Machtprobe, in der die Dialoge zum Gefecht, die Lügen und Gerüchte zum Spiegelkabinett werden, in dem sich das Liebespaar verläuft. Eva Kewer und Gustavs Gailus spielen die Teenie-Liebe so herrlich ungestüm wie vorsichtig tastend, ganz gewiss und ganz verwirrt. [...]

Die Musik ist immer da, wenn die Emotionen einen Ausweg brauchen. Und die Band (Reimer Bustorff, Bass, Christian Hake, Schlagzeug, Erik Langer, Gitarre, Axel Riemann, Keyboard) ist oben im Container der Motor der Geschichte – von mitfühlender Ballade über Party-Beats zum schön treibendem Gitarrenlärm („Zur Hälfte ganz“).

Kieler Nachrichten - Ruth Bender

Toller Theaterabend (14.08.2021)

Regisseur Daniel Karasek, sein bestens aufgelegtes Ensemble und die nicht minder motivierte Band, die ausnahmsweise neben der Hauptbühne spielte, schienen den Erwartungen gerecht geworden zu sein. Am Ende der knapp dreistündigen Vorstellung bedankten die Zuschauer sich mit stehenden Ovationen für einen tollen Theaterabend. [...]

Für den Grundkonflikt hat Lars Peter mit einer zweigeschossigen, von Videowänden flankierten Bühne ein Bild geschaffen, das so genial wie einfach ist: Während der Vizepräsident und seine Mannen, die standesgemäß in schwarzen Limousinen eines Sponsors vorfahren, auf einem luftigen Plateau agieren, spielt sich das Leben der Familie Miller im fensterlosen Raum darunter ab. [...]

Wie schön und wie grausam Liebe sein kann, zeigen Eva Kewer und Gustavs Gailus, die als Luise und Ferdinand von unbekümmerter Verknalltheit bis zu tiefer Verzweiflung einen Gefühlssturm nach dem nächsten durchleben. Anrührend ist ihr Spiel und hervorragend singen können sie auch. Was will man mehr?

SHZ - Sabine Christiani