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sehr frei nach Miguel de Cervantes | Stückentwicklung von Anna-Elisabeth Frick

Don Quijote

Spieldauer: ca. 1 Stunde 15 Minuten, keine Pause

Alonso Quijano ist eine traurige und zugleich fantasievolle Gestalt. Nach übermäßiger Lektüre von Ritterromanen will er als fahrender Ritter, Don Quijote von der Mancha, in die weite Welt hinausziehen, um das Herz seiner Geliebten zu erobern. Er fantasiert sich sein klappriges altes Pferd zu einem stolzen Ross namens Rosinante, ernennt einen verarmten Bauern zu seinem Knappen Sancho Panza und träumt von seiner schönen Dulcinea, die in Wirklichkeit ein einfaches Dorfmädchen ist. Für ihre Liebe kämpft Don Quijote gegen Windmühlen und Gespenster, rettet Prinzessinnen und erschafft dabei immer wieder die von ihm glorifizierte Welt der Ritterromane zu seiner eigenen Realität. Gefangen in dieser Fantasie, erkennt er nicht, dass das Rittertum bereits vor Jahrhunderten untergegangen ist.

Anna-Elisabeth Frick widmet sich in ihrer Inszenierung eben solchen Erzählungen, in denen Menschen in konservativer Nostalgie gefangen sind und die sich wandelnde Realität dadurch fortwährend ausblenden. Aber welche Geschichten gehen bei diesen Erzählungen eventuell auch verloren und wie lässt sich eine Geschichtsschreibung verändern, sodass darin nicht mehr nur eine Perspektive, sondern mehrere Platz finden? Gemeinsam mit drei Schauspielerinnen erarbeitet Frick jene Perspektiven, die bei Don Quijotes Abenteuern bislang unberührt geblieben sind und nähert sich auf diese Weise einer neuen Wirklichkeit, in der Geschichten nicht mehr nur eindimensional sind, sondern viele Facetten haben können.

Premiere: 8. Mai 2022

Aktuell disponieren wir die Spieltermine monatlich, sie werden immer am letzten Dienstag eines Monats für den übernächsten Monat im Leporello veröffentlicht.

Download: Gruppenbuchungsformular

Pressestimmen

Große Lust am überzogenen Spiel (11.05.2022)

Sehr frei nach der bekannten literarischen Vorlage von Miguel de Cervantes hat Regisseurin Anna-Elisabeth Frick den Stoff gegen den Strich gebürstet. [...]
Bald kristallisiert sich eine klare Arbeitsteilung zwischen den drei Schauspielerinnen während ihres Spiels im Spiel heraus. Eva Kewer nimmt sich diverser Frauenfiguren im Roman an. [...]
Ellen Dorn dagegen fallen zum Thema „Kampf gegen Windmühlen” erst einmal die Vorteile der erneuerbaren Energien ein, und sie versteigt sich in eine pathetisch-kitschige Ode an ein „herrlich schillerndes Offshore-Blumenbeet”. Für die Abenteuerlust ist im Team Jennifer Böhm zuständig. Fluchend und grölend stürzt sie sich ins Schlachtengetümmel, eine Karikatur testosterongesteuerten Machotums. Alle drei agieren mit großer Lust am überzogenen Spiel.

Kieler Nachrichten - Beate Jänicke