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Nele Tippelmann

Jean-Romain Vesperini

Porträt des Regisseurs Jean-Romain Vesperini

Jean-Romain Vesperini studierte Schauspiel an der École du Théâtre National de Chaillot in Paris und Gesang an der Guildhall School of Music and Drama in London, wo er eine Ausbildung zum Bariton absolvierte. Nach seinem Abschluss entschied sich Jean-Romain für eine Karriere als Regisseur und arbeitete von 2005 bis 2017 mehrere Jahre lang mit Luc Bondy, Peter Stein und Georges Lavaudant zusammen.
Als Ergebnis dieser langfristigen Partnerschaften kann er auf eine beträchtliche Berufserfahrung als Spielleiter und Organisator in großen Opernhäusern wie der Mailänder Scala, der Pariser und Lyoner Oper, der Bolschoi-Oper sowie der Opéra-Comique, den Salzburger Festspielen, den Opern von Verona oder dem Festival in Aix-en-Provence zurückblicken.
Ab 2012 entwickelte sich seine eigene Karriere mit einer erfolgreichen Inszenierung von »La Traviata«, die von den Opernhäusern Rennes, Limoges und Reims in Frankreich produziert wurde und im französischen Fernsehen und Radio ausgestrahlt wurde, was zu einer erneuten Einladung dieser Opernhäuser für eine Inszenierung von Donizettis »Lucia di Lammermoor« führte.
Er gründete auch seine eigene Firma und wurde Produzent seiner eigenen Theateraufführungen, wobei er für die Mittelbeschaffung und den Aufbau des Produktionsbudgets verantwortlich war. Er inszenierte Ibsens »Die Dame vom Meer«, »Zwei Brüder« von Paravidino, »Die Arbeit des Lebens« von Levin, »Quadrille« von Sacha Guitry …
Gleichzeitig wurde er zum künstlerischen Leiter des Festivals »Les Nuits de Corté« auf Korsika ernannt, wo er an allen Aspekten der Entwicklung des Festivals arbeitete, eine besondere Partnerschaft mit dem Opernhaus Lyon aufbaute und für das Gesamtbudget verantwortlich war. Er inszenierte bei diesem Festival Mozarts »Don Giovanni«, »Die Zauberflöte« und Rossinis »Il Barbiere di Siviglia«.
Mit nur 33 Jahren inszenierte er auf ausdrücklichen Wunsch von Nicolas Joël und Stéphane Lissner Gounods »Faust« an der Opéra National de Paris unter der Leitung von Michel Plasson, mit dem er 2018 an der Genfer Oper an derselben Oper arbeiten würde.
2018 lud ihn das Bolschoi-Theater ein, eine Neuproduktion von Puccinis »Bohème« zu kreieren, die heute ein wichtiger Bestandteil des Repertoires dieses Opernhauses ist. Im selben Jahr engagierte ihn die Hong Kong Opera in Koproduktion mit dem French May Festival für Bizets »Carmen«.
Er inszenierte Puccinis »Turandot« an der Nationaloper Jekaterinburg und entdeckte Benjamin Godards »Dante« am Opernhaus Saint-Etienne in Koproduktion mit Palazzetto Bru Zane wieder.
2021 inszenierte er Mussorgskis »Boris Godunow« an der Opéra de Monte-Carlo sowie Sacha Guitrys »Quadrille« am Théâtre National de Nice, Versailles und Amiens.
Sein US-Debüt gab er mit der Inszenierung von Puccinis »Gianni Schicchi« beim Festival Napa Valley. In dieser Saison lud ihn das Opernhaus Saint-Etienne zu einer neuen französischen Wiederentdeckung ein: Joncières‘ »Lancelot«. Er bereitete ebenso Gounods »Faust« für das Quebec Opera House sowie »L‘Elisir d'Amore« für das Festival Napa Valley vor.
Vesperini baut seine Karriere in den USA weiter aus und tritt regelmäßig beim Festival Napa Valley auf. Letztes Jahr inszenierte er dort »Don Pasquale« und in der aktuellen Saison Mozarts »Die Entführung aus dem Serail«. Außerdem inszenierte er »Henry VIII« von Saint-Saëns im Fisher Center in Bard, NY, Summerscape 2023.
Neben seiner künstlerischen Karriere bringt Jean-Romain Vesperini seine Erfahrungen leidenschaftlich gerne in eine Kulturinstitution ein. Er bewarb sich als Direktor am Capitole de Toulouse und an der Oper von Nizza. Beide Male war er Teil der endgültigen Auswahlliste zweier Kandidaten und wurde sogar vom Komitee in Nizza ausgewählt.
Aufgrund seiner Ausbildung und seines Hintergrunds ist Vesperini eng mit der Musik verbunden und weiß insbesondere, was die Partitur für die Dramaturgie bedeutet. Er ist äußerst dankbar, dass er die Gelegenheit hatte, mit großartigen Künstlern wie Sir Antonio Pappano, Tugan Sokhiev, Evan Rogister, Zubin Mehta, Myung-Whun Chung, Daniele Rustioni, Alain Altinoglu und Daniele Gatti zusammenzuarbeiten.
Jean-Romain Vesperini spricht fließend Französisch (Muttersprache) sowie Englisch, Deutsch, Italienisch und Russisch.

Projekte 23/24:

»Der Freischütz« – Theater Kiel
»Boris Godounov« – Opéra d'Avignon (Wiederaufnahme)
»La Vie Parisienne« – Opéra de Québec
»Die Entführung aus dem Serail« – Festival Napa Valley