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Christian Alexander Müller Rahel Ohm

Andrew Robert Munn

Porträt des Bass Andrew Robert Munn

Andrew Robert Munn ist Bass und Kollaborationskünstler.
Er spielt und kreiert Opern, Kammermusik, Oratorien, Performances und multidisziplinäre Kunst. Er lebt in Berlin.
Er hat in Uraufführungen unter anderem in der Carnegie Hall, der Deutschen Oper Berlin, der Münchner Biennale und dem National Sawdust Festival mitgewirkt und Hauptrollen am Salzburger Landestheater (Sarastro in »Die Zauberflöte«) und bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik (Atrace in »L'Empio Punito«) gesungen, ebenso wie an der Stettiner Oper (Frère Laurent, »Romeo et Juliette«). Als Antihelden-Protagonist in der Gemeinschaftsproduktion von Deutsche Oper Berlin und Münchner Biennale, »Lieder von Vertreibung und Nimmerwiederkehr« wurde seine Interpretation als „meisterhaft“ (BR Klassik) bezeichnet, in einer Inszenierung, über die die Süddeutsche Zeitung schrieb: »Mehr kann Kunst nicht leisten.«
Andrews lyrischen Bass prägt eine Gewichtigkeit, die von musikalischen, sozialen und ökologischen Werten getragen ist. Von 2008 bis 2014 lebte Andrew in den Bergen der zentralen Appalachen und arbeitete als führender Organisator in einer Gruppe kommunalen Widerstands gegen den Kohle-Tagebau im Gebirge. Seine Arbeiten zur Landreform, zum wirtschaftlichen Wandel in kohleabhängigen Gebieten und zum zivilen Ungehorsam wurden im »Journal of Appalachian Studies and Applied Anthropology« veröffentlicht und analysiert, ebenso wie in Büchern der Verlage  Punctum, AK, Virginia Tech und Atlantic Monthly Presses und sie waren in Dokumentarfilmen wie »The Last Mountain« und »Battle for Blair Mountain« auf CNN zu sehen.
Der Wunsch, Fragen der Ökologie, Geschichte und Macht mithilfe der Künste zu hinterfragen, brachte Andrew auf den Weg des Gesangs. Er absolvierte seine Ausbildung an der Juilliard School, dem Bard College und der University of Michigan und studierte bei Sanford Sylvan, Dawn Upshaw, Stephen West und George Shirley. Als assoziierter Künstler der Queen Elisabeth Music Chapel genoss er die Unterstützung durch José van Dam und Sophie Koch. Er war Mitglied des Aspen Summer Music Festival and School (2006, 2014, 2015), des Tanglewood Music Center (2017), des Caramoor (2016) und des Opera Theatre of St. Louis (2018).
Andrew ist von der intimen Intensität des Liedrepertoires angezogen und hat sich zu einem gefragten Interpreten großer Liederzyklen mit Pianisten wie Jacob Greenberg, Peter Grunberg, Christopher Guzman, Adam Rothenberg, Rami Sarieddine und Bálint Zsoldos entwickelt. Er hat Franz Schuberts »Winterreise« in der Henry Miller Memorial Library in Big Sur, an der Northwestern University in Chicago, an der L'Arte Academy of Music in Nikosia und am Bard College in New York aufgeführt. Er hat Dmitri Schostakowitschs selten gehörte »Suite über Verse von Michelangelo« an der Ungarischen Staatsoper und beim Berlied-Festival aufgeführt, wo das Werk zusammen mit dem Vortrag der deutschen Kunsthistorikerin Julia Modes über die Rezeption von Michelangelos Werken durch den abstrakten Maler Cy Twombly des 20. Jahrhunderts präsentiert wurde. Er brachte »Berlin Verses«, seine Adaptionen von Hanns Eislers und Bertolt Brechts »Hollywooder Liederbuch«, in der Music Barn in New York und beim von Dietrich Henschel kuratierten LiedFest Berlin-Oxford zur Uraufführung. Mit dieser Arbeit wurde er 2023 von der der Berliner Akademie der Künste und der Reihe Re-Imagining the Lied des Haus für Poesie eingeladen.
Innerhalb eines multidisziplinären Netzwerks aus Künstlern, Performern, Aktivisten und Wissenschaftlern entwickelt Andrew neue Werke und kritische Kontexte für das kanonische Repertoire. Mit der Klangkünstlerin Kat Austen entwickelt er »postWinterreise« als Duett zwischen Schuberts »Winterreise« und einer sich entwickelnden Klanglandschaft unseres sich verändernden Klimas, unserer Ökologie und unserer Gesellschaft. Das Team wird 2024 aus Hogfish-Künstlern bestehen, die das Stück entwickeln und bearbeiten. Dieses Projekt gehört zu einer Reihe von Performance-Werken, für die Andrew als Teilnehmer der Beth Morrison Projects Producer Academy 2023 ausgewählt wurde. Derzeit entwickelt er Werke mit den Komponisten Andile Khumalo, Andys Skordis, Conrad Winslow und Nina C. Young; mit Klangkünstler wie Kat Austen und Ira Hadžić; mit multidisziplinären Künstlern und Theoretikern wie Marco Donnarumma, Kilian Jörg, Timo Kreuser und Margherita Pevere; und zusammen mit der Dichterin Alla Gutnikova. Diese Kooperationen wurden in Berlin unterstützt und produziert von den Berliner Festspielen und dem Hauptstadtkulturfonds, Neustart Kultur; in Wien vom Volkstheater Wien und dem Kunstquartier Wien; und von der Koussevitzky Music Foundation, Les Ateliers de la Main d'Or in Paris und der Gennadius-Bibliothek in Athen.
Er betreibt darüber hinaus eine private Stimmschule für Sänger*innen und Redner*innen in Berlin. Als Juilliard Global Teaching Artist hat er Meisterkurse an den Nord Anglia International Schools in Abu Dhabi, Budapest, Lausanne und Warschau gegeben.
Andrew engagiert sich kontinuierlich für Bewegungen für soziale und ökologische Gerechtigkeit und ist Vorstandsmitglied des renommierten Highlander Center for Research and Education. In dieser Funktion fungiert er als Bindeglied zwischen Kulturveranstaltern auf der ganzen Welt.