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Lorenzo da Ponte
Wolfgang Amadeus Mozart

Così fan tutte

Oper in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

ca. 2 Stunden 45 Minuten

Drei Herren schließen eine Wette auf die Treue der Frauen ab: Guglielmo und Ferrando behaupten, ihre Geliebten Fiordiligi und Dorabella seien auf ewig die ihren. Der Zyniker Don Alfonso wettet hingegen, dass er die Untreue der beiden Damen beweisen könne. Deshalb lässt er seine zwei Freunde in einen fingierten Krieg ziehen und als Fremde verkleidet um ihre trauernden Geliebten werben …
Dorabella und Fiordiligi jedoch werden von ihrer schlauen Zofe Despina eines Besseren belehrt – den Männern treu sein, die selbst ein Ausbund an Untreue sind? Soweit kommt’s noch! So gehen beide Paare bei Alfonso und Despina in die »Schule der Liebenden«.

»Die einzige Oper, die überhaupt etwas wert ist«, nannte Thomas Bernhard sie, vermutlich aufgrund ihres schonungslos ehrlichen Blicks auf menschliche Schwächen und emotionale Abgründe. Das romantische Zeitalter hatte allerdings seine Probleme mit diesem illusionslos aufgeklärten Blick und der vordergründigen Misogynie des Stoffs. Erst in den letzten Jahrzehnten eroberte sich Mozarts letzte Opera buffa, geschrieben mit seinem kongenialen Textdichter Lorenzo Da Ponte, einen der ersten Plätze der internationalen Aufführungsstatistiken.
Die Hamburger Regisseurin Luise Kautz, zuletzt in Kiel mit »Die tote Stadt« und »Die Jüdin« erfolgreich, nähert sich aus der weiblichen Perspektive diesem immer wieder aufs Neue herausfordernden Werk. Generalmusikdirektor Benjamin Reiners setzt damit seinen neuen Mozart-Zyklus nach »Die Gärtnerin aus Liebe« und »Die Zauberflöte« fort.

Premiere: 17. September 2022 

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Audio

Werkeinführung in 2 Minuten: Così fan tutte

Pressestimmen

Enorm stimmiges Singschauspieler-Ensemble (19.09.2022)

Generalmusikdirektor Benjamin Reiners lässt mit den aufgekratzt reaktionsschnellen Philharmonikern jeden Beat als beschleunigten Pulsschlag erkennen, wühlt in wunden Herzen, zündelt eifersüchtig und schwelgt hingebungsvoll – alles mit historisierendem Stilbewusstsein, aber dabei immer auf der Suche nach einem wahrhaftig die Szenen flankierend entlarvenden Klangbild.
Der GMD und die Regisseurin Luise Kautz verstehen es prächtig, dabei auf ein enorm stimmiges Singschauspieler-Ensemble zu setzen. [...]
Luise Kautz umschifft sehr geschickt olle Komödienzöpfe, indem sie das Militär ausblendet, die Spontanheilung der (Liebes-)Vergifteten durch Drogen und Eiswürfel auf nackter Haut plausibel macht oder dem Notar kräftig einen einschenkt. [...]
Valentin Mattkas Bühne, diese schicke Designerbude in gentrifizierter Altstadtlage, und die vielsagenden Kostüme von Charlotte Werkmeister und Hannah Barbara Bachmann führen nämlich vor Augen, dass hinter der Fassade der Neuzeit immer noch der Dschungel des verratenen Paradieses lauert.

Kieler Nachrichten - Christian Strehk

Hervorragend und leidenschaftlich musiziert (19.09.2022)

Tosender und stehender Applaus für eine gelungene Premiere in der Kieler Oper. Unter der vitalen, dennoch sensiblen Leitung von Benjamin Reimers und des hervorragend und leidenschaftlich musizierenden Kieler Philharmonischen Orchesters ging am Sonnabend unter der Regie von Luise Kautz Wolfgang Amadeus Mozarts heiter-tiefgründige Oper Così fan tutte über die Bühne. [...]
Im Spannungsfeld dieser Gemengelage spielen Vigidis Bergitte Unsgård (Fiordiligi), Tatia Jibladze (Dorabella), Xenia Cumento (Despina), César Cortés (Ferrando), Samuel Chan (Guglielmo) und Jörg Sabrowski als Don Alfonso. Sie alle zeichnen sich nicht nur durch einen sehr anmutigen Gesang, unaufgeregte Koloraturen und Rezitationen der Mozart-Zeit aus, sondern überzeugen auch vollends im Darstellerischen.

Schleswig-holsteinische Landeszeitung - Werner Bodendorff

Ein wirklich großer Abend (23.09.2022)

Wenn dann noch, wie jetzt in Kiel, das Experiment im Ansatz überzeugt, erlebt man einen wirklich großen Abend. [...]
Mozarts musikalische Untermalung des als Wette getarnten Testverlaufs erstaunt immer wieder. Wie schafft er es nur, ins Innere derer zu blicken, die an dem Täuschungsexperiment teilhaben, aktiv die einen, passiv die anderen? In ihrer Regie befolgt Luise Kautz das penibel. Passgenau zur Musik lässt sie alle agieren und reagieren. [...]
Alle Feinheiten einer Regie lassen sich nur verwirklichen, wenn in einer Oper die Mitwirkenden nicht nur singen, sondern auch agieren können. Die hier, alle aus dem Ensemble, leisten bei beidem, im Singen und im Darstellen, Großartiges. [...]
Grundlage des Erfolgs waren das spielfreudige Orchester und der  Chor des Theaters unter Benjamin Reiners Leitung. Das Tempo war hoch, vor allem in der Ouvertüre, gab aber den Gesangspartien ständig ein differenziertes und sicheres, auch klangschönes Fundament. 
Langer Beifall war Dank für einen überaus vergnüglichen, dazu spritzigen und rasanten Opernabend. So viel Heiterkeit und Beifallfreude hat der Rezensent selten erlebt.

nmz.de - Arndt Voß