Dirk Schäfer: Salto Cannibale
Gastspiel mit Dirk Schäfer (Schauspiel & Gesang), Ferdinand von Seebach (Piano & Posaune), Angela Frontera (Schlagzeug & Percussion) und Wolfram Nerlich (Bass).
In Kooperation mit dem Landesbeauftragten für politische Bildung Schleswig-Holstein mit Publikumsnachgesprächen (Infos s.u.).
Salto Cannibale – Hier den Trailer schauen
Gefeiert von Publikum und Presse, kehrt Dirk Schäfers neuestes Stück im Rahmen der Spielzeiteröffnungswochen des Kieler Schauspiels am 28. September auf die Bühne des Kieler Schauspielhauses zurück. Jazz, Blues, Poetry und Rap (Komposition/Arrangements - Ferdinand v. Seebach), Heine, Queen, Schubert und Dirk Schäfers eigene Texte! Eine musikgeladene Forschungsreise auf den Spuren des Kolonialismus von der Kaiserzeit bis heute, ein beherzter Blick auf koloniale Logik, u.a. von Kiel bis Namibia, von Feuerland bis Hamburg, von Hagenbeck bis in die eigene Familie - konzeptioniert & inszeniert von Dirk Schäfer gemeinsam mit der Kieler Kulturpreisträgerin Ellen Dorn.
Wie auch die Rechercheprojekte Dirk Schäfer: Hinter den Wölfen und Der Tod und ein Mädchen (beide u.a. auch eingeladen zum Festival Duisburger Akzente 2022) ist Salto Cannibale gleichzeitig sowohl ganz eigenständiger Abend, als nun auch letzter Teil dieser Trilogie, die aus Dirk Schäfers eigenen familiären Zusammenhängen heraus gesellschaftliche Strukturen spiegelt und so eine sehr persönliche Brücke aus den Tiefen des 20. Jahrhunderts bis ins Heute spannt.
+ PUBLIKUMSNACHGESPRÄCH am 28. September 2025
im Anschluss mit dem Regieteam Ellen Dorn und Dirk Schäfer und einem der tonangebenden Experten Deutschlands bzgl. Kolonialismus und Nationalsozialismus, dem Historiker DR. STEPHAN MALINOWSKI (Emeritus Professor an der University of Edinburgh, hat in Berlin, Frankreich, Irland, Italien, den USA und Großbritannien europäische Geschichte studiert und gelehrt. Sein Buch »Die Hohenzollern und die Nazis - Geschichte einer Kollaboration« wurde 2022 mit dem Deutschen Sachbuchpreis ausgezeichnet. Er ist auch Kurator der neuen großen Ausstellung des Deutschen Historischen Museums Berlin (Herbst 2026), die sich mit dem Verhältnis von Kolonialismus und NS-Herrschaft beschäftigen wird. Zum gleichen Thema arbeitet er z.Zt. an einem Buchprojekt.)
+ PUBLIKUMSNACHGESPRÄCH am 20. Januar 2026
im Anschluss an die Vorstellung mit dem Regieteam und den Expertinnen/Experten Dr. Lars Frühsorge (Direktor der Lübecker Sammlung Kulturen der Welt), Marie-Louise Petersen-Scharff (Stellvertr. Vorsitzende des Kieler Forums für Migrant:innen und Vorständin von Sisters - Frauen für Afrika e.V.) und der Kulturwissenschaftler und interkulturelle Trainer Kouassi Eliezer Koffi (Elfenbeinküste / Berlin) zugesagt.
Durch die Kooperation mit dem Landesbeauftragten für politische Bildung stehen Schüler:innen bei beiden Vorstellungen zusätzliche stark ermäßigte Tickets zu 9,- € zur Verfügung (empfohlen ab Klassenstufe 10). Frühbuchung für dieses begrenzte Kontingent wird empfohlen:
Onlineanmeldung Schüler:innengruppen per Mail:
Gruppenbestellung@theater-kiel.de
Telefonische Vorbestellung Schüler:innengruppen: Tel.: 0431 901 2874
Das Regieteam bietet teilnehmenden Schulen zusätzliche Nachgespräche an – Anfragen hierfür bitte über die Theaterpädagogik:
Denise von Schön-Angerer | Tel.: 0160-6128708
Online: denise.schoen-angerer@theater-kiel.de
Produktionsteam:
Idee, Text: Dirk Schäfer | Konzeption, Regie: Dirk Schäfer & Ellen Dorn | Musikalische Leitung, Komposition: Ferdinand von Seebach | Ausstattung: Theresa Dettmann | Video: Frank Böttcher | Dramaturgie: Felix Arnold & Geneviève Granier-Nerlich | Regieassistenz: Natalia Voskoboynikova | Licht: Joachim Mohr | Ton: Jens Koob
Stückentwicklung und Produktion wurden gefördert vom Ministerium für Allgemeine und berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur Schleswig-Holstein und dem Amt für Kultur und Weiterbildung der Landeshauptstadt Kiel (Kieler Kulturfonds).
In Kooperation mit dem Theater Kiel und dem Theater Duisburg.
Pressestimmen
Dirk Schäfer und seine Band begeistern (14.11.2024)
Die Vorrecherche, die Dirk Schäfer und Ellen Dorn zum Thema anstellten ist beachtlich [..] Mit seiner energiegeladenen Darbietung und der virtuosen musikalischen Unterstützung tanzt, erzählt und singt Dirk Schäfer, wie schon in den ersten beiden Stücken aus seiner persönlichen Familienchronik [..] Dieser Blick wirft ein ganz neues Licht auf eine Zeit in der Menschenleben vor allen Dingen in den Kolonien nicht viel bedeuten.
NDR 1 Welle Nord - Jens Zacharias
Nur Erinnerung kann verändern. Standing Ovations (16.11.2024)
Wenn Dirk Schäfer sich auf Spurensuche in seiner und unserer Geschichte begibt, sind die Erwartungen zu Recht groß. Denn schon zweimal kamen dabei eindrucksvolle Literatur-Musik-Abende heraus. Die Vergangenheit ist nicht vorbei. Sie ist tief in uns eingeschrieben, bis in unsere Beziehungen, in unsere DNA. Dirk Schäfer bringt uns in „Salto Cannibale“ dunkelste deutsche Kolonialgeschichte ganz nah [..] Zurück zu den Großeltern und Urgroßeltern: alles Kolonialwarenhändler. Dirk Schäfer bringt sie uns ganz nah, seine und unsere Geschichte. [..] Assoziationsreich erschließt er mit seinem faktenreichen Erzählstrom die brutale Ausbeutung der entmenschlichten „Wilden“, die geraubt und ausgestellt wurden wie Tiere in lieb gewonnen Institutionen wie dem Tierpark Hagenbeck. Auch vom monströsen Völkermord an den Herero und Nama berichtet er. Am eindrucksvollsten dann, wenn er in Rollen schlüpft, wie die eines berserkernden Menschenhändlers [..] Ein Gegengewicht zu den vielen Fakten […] Gesang und die exzellente Musik der Band. Immer wieder schlägt Schäfer dabei den Bogen zur Gegenwart. [..] und ist ein ganz wunderbarer Sänger, kann Jazz wie Pop und Chanson. Kraftvoll, sich verzehrend in Queens „Bohemian Rhapsody“ [..] Stillschön und klar in „Der Leiermann“ aus Franz Schuberts Winterreise. Die losen Enden sind am Schluss eingewebt. Geschichte ist nicht vorbei. Nur Erinnerung kann verändern. Standing Ovations.
Kieler Nachrichten - Beate Jänicke



Publikum bedankte sich mit frenetischem Applaus und stehenden Ovationen (20.11.2024)
Zwischen historischen Daten und Jahreszahlen aus der Familiengeschichte flicht er neben eigenen Texten Zitate von Heinrich Heine bis zu Theodor Storm - ein ambitionierter Mix. Unterstützt von einer dreiköpfigen Band mit Jazz, Blues und Rap beeindruckte der stimmgewaltige Chansonnier bei der Uraufführung in Kiel (auch) mit facettenreichen Gesangseinlagen. Das Publikum bedankte sich mit frenetischem Applaus und stehenden Ovationen.
SHZ - Sabine Christiani