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Alan Ayckbourn

Schöne Bescherungen

Spieldauer: ca. 2 Stunden 30 Minuten, eine Pause

Was wäre das Fest der Liebe ohne die jährlich anrückende Verwandtschaft, die unausgesprochenen Konflikte, die seit Jahren in der Luft liegen und die mäßigen Sympathien für die angeheiratete Bagage, die man noch nie so richtig mochte? Hinzu kommen die höchsten Erwartungen an das wichtigste Fest des Jahres und der Anspruch, dass in diesem Jahr wirklich alles perfekt läuft. Der Komödienklassiker Schöne Bescherungen nimmt in unnachahmlicher Weise Weihnachten und sein Spannungspotential unter die Lupe und zaubert im gutbürgerlichen Hause von Neville und seiner Frau Belinda ein Familienfest, das dank sicherem Slapstick und gekonnt gesetztem Konfliktpotential zwangsläufig schief gehen muss. Als zu den innerfamiliären Streitigkeiten Schwägerin Rachel auch noch ihren attraktiven Schwarm Clive mitbringt, geraten sämtliche Frauenherzen in Wallung und der weihnachtliche Albtraum nimmt seinen Lauf: Rachel verliert Clive an die jüngere Schwester, es droht der Ehebruch unterm Tannenbaum, der Onkel fährt mit den alljährlichen, künstlerisch-ambitionierten Puppenspiel-Beiträgen auf, ein Alkoholexzess jagt den nächsten und bis zum versuchten Totschlag ist es nicht mehr weit.

Der große britische Autor Alan Ayckbourn lässt ein Familienweihnachten entstehen, das an Komik nicht zu überbieten ist. Seit über 30 Jahren auf deutschen Bühnen gefeiert, hat er eine große Ensemblekomödie mit hinreißenden und vielschichtigen Figuren und bissig-britischem Witz und Wahnsinn geschrieben, der passend zur Vorweihnachtszeit ins Schauspielhaus zurückkehrt.
 

Pressestimmen

Es ist was faul untem Baum (23.11.2015)

Sie trudeln über die Bühne wie aus der Umlaufbahn geratene Planeten. Suchen und umschiffen sich, kollidieren – und manche finden sogar vorübergehend in eine gemeinsame Spur. Da können die Hausherrin und der Neuzugang unter den Gästen schon mal in flammender Leidenschaft verschlungen unter dem Tannenbaum landen. Was unter den staunenden Augen der übrigen Familienbande ungefähr auf halber Strecke von Alan Ayckbourns dialogstarkem Komödien-Klaiker Schöne Bescherungen passiert ... [...]

Karasek setzt eher auf komisches Understatement und beiläufigen Slapstick als auf überdrehte Gags, was Ayckbourns Wortwitz zugute kommt und Raum lässt für Zwischentöne. [...]

Und Karaseks komödienmaschinerie schnurrt ganz geschmeidig voran. Bis in die Katastrophe? Vielleicht. Am Ende jedenfalls darf man wieder mal staunen, wie lachhaft absurd das Leben doch ist. Prima Komödienstoff eben.

Kieler Nachrichten - Ruth Bender

Der Wahnsinn, der sich Weihnachten nennt (23.11.2015)

Regisseur Karasek hat die Handlung als klares Schauspielerstück inszeniert. Eine gute Entscheidung, denn das Ensemble zeigt sich durchweg spielfreudig. Karasek implantiert keine tiefschürfenden Konflikte, sondern Slapstick, etwas wenn Hausherrin Belinda und Gast Clive mit heruntergelassener Hose unterm Tannenbaum erwischt werden.

Schleswig-Holsteinische Landeszeitung - Bea Opitz