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Henri Meilhac & Ludovic Halévy
Jacques Offenbach

Pariser Leben

in deutscher Sprache | Deutsche Erstaufführung der rekonstruierten Urfassung nach der Neuausgabe des Palazzetto Bru Zane | Deutsche Textfassung von Eva Bunzel und Ulrich Frey

ca. 2 Stunden 30 Minuten; Pause nach dem 3. Akt (nach ca. 90 Minuten)
Pariser Leben

Verleugnet von der Edelkokotte Metella beschließen die Lebemänner Bobinet und Gardefeu, nur noch Liebeleien mit sogenannten Damen von Welt zu beginnen. Für Gardefeu kommt da die dänische Baronin Christine von Gondremark gerade recht! Sie und ihr Ehemann wollen gemeinsam − oder besser getrennt voneinander – Paris erkunden. Gardefeu gibt sich als Fremdenführer aus und beherbergt die beiden in seinem Haus. Baron und Baronin von Gondremark lässt er in dem Glauben, in einer äußerst preisgünstigen Dependance des Grand Hôtels zu logieren. Gardefeu und Bobinet organisieren für den Baron scheinbar authentische Diners − mit den Hausangestellten verkleidet als Damen und Herren der feinen Gesellschaft. Womit bewiesen wäre, dass eine gut gemachte Täuschung nicht mit einer Enttäuschung einhergehen muss!

Mit seiner Operette »Pariser Leben« setzte Jacques Offenbach seiner Wahlheimat, der französischen Hauptstadt, ein musiktheatrales Denkmal voller Witz und Ironie. Er komponierte das Stück anlässlich der Pariser Weltausstellung im Jahr 1867. Offenbach zeichnet zwei unterschiedliche Bilder einer überschäumenden Metropole und legt sie übereinander: das klischeehafte Bild der faszinierten und vergnügungssüchtigen Besucher*innen und das Bild, das die Einwohner*innen selbst von ihrer Stadt haben. So wird ein humorvolles, buntes, aber auch kritisches Sittengemälde erschaffen, das vor allem die Lebensfreude und Tatkraft der Menschen zeigt − ohne Raum für Selbstmitleid!

In dieser Inszenierung werden Stroboskop-Effekte verwendet.

Einführung jeweils 45 Minuten vor Beginn im 2. Foyer Opernhaus.

Premiere: 21. Januar 2023

Download: Gruppenbuchungsformular

Audio

Werkeinführung in 2 Minuten: Pariser Leben

Pressestimmen

Richtig falsches Leben (22.01.2023)

Der Baronin zweifelnde Frage nach dem Ort des munteren Geschehens beantwortet Stephan Prattes als Regisseur und Bühnenbildner in Personalunion. Die ganze Offenbachsche Operetten-Personnage befindet sich bei ihm nicht wirklich in Paris. Überhaupt ist es gar kein realistischer Raum, den der Wiener mit Wohnsitz in Berlin da definiert. Erfunden hat er für seine Inszenierung am Theater Kiel einen dezidiert nicht-naturalistischen Kunst-Raum, der Sängern wie Tänzerinnen zum Spiel-Raum wird. Sanguinisch, sportlich physisch und fantastisch farbenfroh spult sich darin das flinke Geschehen ab. Der Berliner Illustrator und Zeichner Andree Volkmann hat die Kieler Kostümwerkstätten dazu nicht nur herausgefordert, er hat ihnen ein Maximum an Kreativitätsentfaltung abgetrotzt – und sie haben geliefert: Allein der Kostümrausch ist eine Reise an die Förde wert. Die lustvolle Überzeichnung der Figuren, die haarscharf an der Karikatur vorbeischrammt, gibt ihnen die exakte Kontur eines Komödientheaters, das ausdrücklich artifiziell, im besten Sinne verrückt sein will.

concerti.de - Peter Krause

Schön, wenn man drüber lachen kann (23.01.2023)

Immerhin blitzt der Charme von Offenbachs Gesangsmelodien nahezu überall in den Couplets auf. Zum Beispiel bei der orgelnden Maria Gulik (Métella), der virtuosen Xenia Cumento (Gabrielle) oder der süß zwitschernden Elisabeth Kirch (Pauline). Der Dirigent Sergi Roca Bru sorgt mit den munter aufgelegten ... Philharmonikern für Tempo in der Cancan-Endlosschleife. ... Da helfen dann nur optische Reize wie die von Amy Share-Kissiov choreografierten Tanzeinlagen und Bewegungschöre.

Kieler Nachrichten - Christian Strehk