Navigation und Service

Startseite Leichte Sprache Startseite Gebärdensprache
Inhalte ausblenden Inhalte dimmen
Roland Schimmelpfennig

Der Riss durch die Welt

Spieldauer: ca. 90 Minuten, keine Pause

Ein Abend, zwei Paare: Tom ist Mobilfunk-Unternehmer und Kunstliebhaber, seine jüngere Ehefrau Sue war früher seine Assistentin. Die luxuriöse Villa des Paares ist hoch oben auf einem Berg gebaut, fernab von allen Handynetzen, dafür mit einem atemberaubenden Panorama. In diesem merkwürdig zivilisationsfernen Ambiente haben sich Sue und Tom die junge radikale Künstlerin Sophia und ihren Geliebten, den impulsiven Jared, eingeladen. In immer wieder neuen Momentaufnahmen entwickelt sich der Abend zu einem Musterbeispiel gescheiteter Kommunikation, ständig beobachtet und kommentiert von der unheimlichen Haushälterin Maria. Doch das ist nicht alles. Während der Riss zwischen den Paaren und ihren Lebensentwürfen immer breiter wird, gerät die ganze Welt um sie herum ins Wanken. Merkwürdige Träume, die an die alttestamentarischen Plagen
erinnern, Kröten, die scheinbar aus Mündern kriechen, und was ist eigentlich mit dem Wetter los? Eine Naturkatastrophe? Eine künstlerische Vision? Die Apokalypse?


Passend zur Uraufführung seiner Neufassung des Librettos von Mozarts »Die Zauberflöte« und seiner Weihnachtsmärchen-Überschreibung kommt Roland Schimmelpfennigs sprachlich ebenso virtuoses wie zunehmend surreales Stück auf die Bühne des Schauspielhauses – ein Kammerspiel zwischen Kunstdiskurs, Alkoholexzess, Zivilisationskritik und endzeitlicher Bedrohung.

Premiere: 10. Dezember 2021

Aktuell disponieren wir die Spieltermine monatlich, sie werden immer am letzten Dienstag eines Monats für den übernächsten Monat im Leporello veröffentlicht.

Audio

Werkeinführung in 2 Minuten: Der Riss durch die Welt

Pressestimmen

Kühle Präzision (13.12.2021)

So dauergespannt die Situation im Spiel, so leichthändig geht das Ensemble mit dem komplexen Textgebilde um. Allen voran Imanuel Humm, der Tom desillusioniert und mit abgeklärter Überlegenheit durch den Abend kurven lässt – fast schon wieder ein Sympathieträger. Anne Rohde zieht Sophias Toughness zwischen Künstleranspruch und Aufstiegswillen eine feinnervige Empfindlichkeit ein. Dazu gibt Tristan Steeg den Berserker, der mit Aplomb Worte und Weingläser zerschellen lässt, steigert sich Isabel Baumerts Haushälterin zu einer Art eigener Kunstperformance. Und Claudia Friebels fragile Sue ist vielleicht die menschlichste von allen. [...]
Ulrike Maack inszeniert mit kühler Präzision und balanciert das Beziehungsfünfeck auf dem Grat von Konversationsdrama und surrealer Fantasie aus. [...] So sieht man sie basteln am Flickenteppich ihrer gescheiterten Kommunikation.

Kieler Nachrichten - Ruth Bender

Famoses Ensemble (14.12.2021)

Regisseurin Ulrike Maack und ihr famoses Ensemble begeisterten das Premierenpublikum im Kieler Schauspielhaus mit der pointierten Umsetzung des Verwirrspiels um gestörte Kommunikation, das sich erst spät zu einer Geschichte rundet. [...]
An der Seite von Claudia Friebel, die das Frauchen gibt, zeigt Imanuel Humm einen gelangweilten Zyniker. Lauernd, bisweilen belustigt beobachtet er die Bittsteller, und während Sophia dem Geldsack schöne Augen macht, fühlt sich der schlicht gestrickte Jared auf den Schlips getreten (großartig: Anne Rohde und Tristan Steeg). Im Wechsel mit der Haushälterin (Isabel Baumert), die eine bodenständige Sicht beisteuert, ist jede Figur auch Erzähler und Kommentator des Geschehens. Aufregend.

Schleswig-holsteinische Landeszeitung - Sabine Christiani

Selbstbewusst und lässig (01.03.2022)

Überzeugend verkörpert sie [Anne Rohde] naive Begeisterung und baut kokette Zwischenflirts mit Tom ein, während [Tristan] Steeg in seiner Blousonjacke, genauso wie Claudia Friebel als zartbeige Feinstrick-Sue, eher unwohl auf dem Designer-Sofa kleben. Wirklich toll ist Imanuel Humm in der Rolle des umgarnten Finanziers.  [...] Selbstbewusst und lässig spielt er seine Figur, wunderbar selbstgefällig und mit einem regelmäßig aufblitzenden, selbstzufriedenen Schmunzeln über sich und die Welt.

Theater heute - Katrin Ullmann