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Dawn King

Foxfinder

Spielstätte: Studio im Schauspielhaus
Fr 28.11. 20:30 Ausverkauft
Fr 05.12. 20:30 Karten
Fr 12.12. 20:30 Karten
Fr 19.12. 20:30 Karten

Samuel und Judith sind Landwirte, irgendwo im Nirgendwo in Großbritannien in einer vielleicht gar nicht so fernen Zukunft. Jeder Hof muss einen festgelegten Ertrag erbringen, um seinen Beitrag zur Ernährung der Gesellschaft zu leisten. Aber Samuels und Judiths Hof hinkt dem Plan hinterher. Ein Schicksalsschlag hat das Paar ereilt und seitdem läuft nichts mehr rund: Samuel kann kaum arbeiten, Judith stemmt mühsam das, was geht. Mitten in diese Lage platzt William Bloor, ein von der Regierung beauftragter »Foxfinder«, der zu überprüfen hat, warum man hinter den Ernteerwartungen zurücksteht. Und schnell stellt er seine These auf: Der Hof ist verflucht. Er sei infiziert von Füchsen, die mit übersinnlichen Kräften die Ernte beeinflussen, Zeichen legen und die Bauern mental manipulieren … Anfangs versuchen Samuel und Judith dem Gast noch mit Rationalität zu begegnen, aber die Situation wird von Tag zu Tag bedrohlicher.

Dawn Kings hochpolitisches Gesellschaftsporträt zeichnet am Beispiel einer einzelnen Familie die Dystopie eines totalitären Überwachungsstaats, der die Bevölkerung mit eigentlich aberwitzigen Verschwörungsmythen in Angst hält. Ein aufwühlendes Kammerspiel, in dem die Bedrohung bis hin zu Opportunismus und Denunziation schleichend in das private Umfeld einsickert.

 

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Pressestimmen

emotionale Bandbreite (13.10.2025)

Die Kieler Inszenierung unter Max Claessens Regie nutzt die Intimität der Studiobühne perfekt aus. Magdalena Hartungs minimalistisches Bühnenbild konzentriert den Fokus vollständig auf die Schauspieler:innen – und das zahlt sich aus. Christian Kämpfer und Isabel Baumert verkörpern das Ehepaar Covey mit einer Authentizität, die das Publikum von der ersten Minute an vereinnahmt. Nicht minder beeindruckend agiert Tristan Taubert als William Bloor. Er meistert den schwierigen Balanceakt zwischen dem kaltblütigen Funktionär und dem Menschen, der selbst Gefangener des Systems ist. Jennifer Böhm komplettiert als Sarah Box ein Ensemble, das nicht nur perfekt aufeinander eingespielt ist, sondern auch die emotionale Bandbreite des Stücks voll ausschöpft.  

KielErleben - Sebastian Schack

Großer Applaus (14.10.2025)

Hauchdünn ist die Fassade beherrschter Höflichkeit, mit der Isabel Baumert ihre Judith einrüstet. Nur im Gespräch mit der Nachbarin (Jennifer Böhm) traut sie sich, Dampf abzulassen. Doch findet sie immer wieder zum gequälten Lächeln der Gastgeberin zurück, während Sam (Christian Kämpfer) seinem Unmut über den unnachgiebigen Frager zunächst polternd freien Lauf lässt. Mit ironischen Kommentaren reagiert er auf dessen Theorie über die bösen Kräfte des Fuchses – um ihr am Ende selbst zu verfallen.
Schleichend vollzieht sich dieser Wandel, und während Sam in der unsichtbaren Bestie den Schuldigen für sein ganzes persönliches Unglück gefunden zu haben glaubt, bekommt das Vertrauen des Foxfinders in das absurde Narrativ Risse. Sensibel zeichnet Tristan Taubert das Bild eines jungen Mannes, hin- und hergerissen zwischen Höflichkeit und kalter Wut, zwischen kindlich anmutender Verzagtheit und plötzlich entflammtem Begehren. Großer Applaus.

Kieler Nachrichten - Sabine Tholund