Die Schöne und das Biest
Spieldauer: ca. 2 Stunden, eine Pause
Mit seiner getanzten Version des französischen Volksmärchens »La Belle et la Bête« begibt sich Yaroslav Ivanenko in seinem neuen Ballett einmal mehr in die Welt der Märchen. Erstmals 1740 von Gabrielle-Suzanne de Villeneuve veröffentlicht und 1756 bekannt geworden durch die Version von Jeanne-Marie Leprince de Beaumont erfuhr die Erzählung bis heute unzählige Adaptionen in der Literatur und Bildenden Kunst sowie auf der Bühne und im Film.
Die Geschichte um den verarmten Kaufmann und seine jüngste Tochter, die freundliche und bescheidene »Schöne«, die ihren Vater rettet, indem sie allein zum »Biest« auf dessen Schloss zieht, hat über die Jahrhunderte an ihrer Faszination auf Jung und Alt nichts verloren. Die Motive erinnern an »Aschenputtel« oder den »Froschkönig«, wenn die bösen älteren Schwestern der Jüngsten ihr Glück neiden oder das Biest sich schließlich als liebender Prinz entpuppt. Erneut nimmt Yaroslav Ivanenkos Märchenballett das Publikum mit auf eine zauberhafte Reise, die so manche überraschende Wendung bereithält.
Premiere: 13. November 2021
Weitere Spieltermine folgen und werden im jeweiligen Monatsspielplan veröffentlicht. Der Vorverkauf startet immer am letzten Dienstag eines Monats für den übernächsten Monat.
Audio
Werkeinführung in zwei Minuten: Die Schöne und das Biest
Pressestimmen
Spitzentanz und expressive Bewegungskunst (15.11.2021)
Die Zauberin (Sabina Fashki) ist Motor in Yaroslav Ivanenkos Ballettversion von „Die Schöne und das Biest“ und ein zauberhaftes Bild steht am Beginn seiner Inszenierung, die das Premierenpublikum begeisterte. [...]
Auf der klar gestalteten Bühne von Heiko Mönnich, auf der dank mobiler Projektionsfelder Metamorphosen geschehen und Märchenwälder wachsen können, entwickelt sich ein Handlungsballett zwischen Spitzentanz und expressiver Bewegungskunst.
Im ersten Teil geht es ausgelassen und adrett zu. [...]
Der zweite, weitaus spannendere Teil des Abends führt in eine Schattenwelt. Wie ein vielköpfiger, tierischer Organismus umgeben hier die verzauberten Hofschranzen in fahlen Ganzkörpertrikots ihren Herrn, dem Amilcar Moret Gonzalez mit athletischer, katzenartiger Geschmeidigkeit großartige Präsenz verleiht. Das Premierenpublikum dankte dem Ensemble mit stehenden Ovationen.
Schleswig-holsteinische Landeszeitung - Sabine Christiani
Expressiv leuchtend (15.11.2021)
Spannend wird es, wenn die Titelfiguren ihre neue Welt erkunden. Keito Yamamoto als Schöne, die sich anstelle des Vaters in die Gewalt des Biests begibt, lässt sie wie Alice im Wunderland erst vorsichtig, dann mit wachsender Unbefangenheit den neuen Raum ertasten. Und ihrer frei fließenden Bewegung ist die Lust am Abenteuer schon eingeschrieben.
Das Biest ist daneben kein Monster, eher ein trauriger Pan, den Mönnich mit Fellhose und treibenden Ästen auf Körper und Gesicht als Naturwesen sichtbar macht. Ein Geworfener, der seinen Körper erstmal neu unter Kontrolle bekommen muss. Amilcar Moret Gonzalez tut das erst robbend wie gelähmt, dann sich langsam auf die Beine wuchtend. Und er erobert den Raum in ausgreifender Bewegung – die jederzeit in den Rückzug kippen kann. Hier ist – assistiert von einer sich mal verclusternden, mal austreibenden Gruppe Faune — sichtlich einer dabei, sein neues Ich zu erkunden. [...]
Ein Höhepunkt Franz Schrekers Kammersinfonie, die Daniel Carlberg mit den Kieler Philharmonikern zu Beginn des Zweiten Akts so expressiv leuchtend in Szene setzt, dass der zentrale Pas de deux von Yamamoto und Gonzalez darauf segeln kann.
Kieler Nachrichten - Ruth Bender