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Liederabend über Johnny Cash & June Carter

Last night I had the strangest dream

ca. 80 Minuten, keine Pause

Der Erfolgsliederabend kehrt in die Reihe 17 zurück! 

Die im vergangenen Jahr  formierte Band heftet sich auf die Spuren des Man in Black. Johnny Cash, einstmals Godfather des Country, der sich im hohen Alter mit ergreifenden Coverversionen in den mit dem berühmten Produzenten Rick Rubin entstandenen American Recordings musikalisch nochmal völlig neu erfunden hat. Seine Frau June Carter ist ihm lange Zeit eine mindestens ebenso facettenreiche musikalische Partnerin und (Über-)lebensliebe gewesen: Johnny and June im neuen Gewand. Coverversionen zwischen berühmten Hits und unbekannten Songperlen aus den großen Höhen und den tiefen Abgründen zweier in sich tief verbundener Leben.  

Nach den beiden Erfolgsliederbabenden »I don´t like mondays« und »Come as you are« ist Marko Gebbert  wieder als Musiker auf die Reihe 17 zurückgekehr. Und das mit einer ganz neu formierten Schauspielhausband am Start. Mit den beiden Ensemblekolleg*innen Eva Kewer und Christian Kämpfer sind mit Sönke Timm, im Hauptberuf Tonmeister am Schauspielhaus und nebenbei schon lange musikalisch aktiv, und der bekannte Kieler Bluesgitarrist Kalle Reuter als Gäste dabei. 

Der Abend geht quer durch alle Schaffensphasen und darüber hinaus, weniger streng chronologisch, vielmehr anhand wichtiger thematischer Schlaglichter zwischen Höhenrausch und Abstürzen, Outlaw-Image und Gottesssuche. 

  

Pressestimmen

Johnny Cash und June Carter im Schauspielhaus (20.12.2022)

Die Band hat sich viel Mühe gegeben, an diesem Abend sowohl anhand der Songs als auch gesprochener Sequenzen das Leben von Johnny und June nachzuerzählen.

Das gelingt den Fünfen auf der Bühne trotz oder vielleicht auch gerade wegen der einen oder anderen kleinen Imperfektion in der Absprache, die eine sympathische Authentizität mit sich bringen, ganz hervorragend. 

Ganz besonders Gebbert und Kewer ist die große Leidenschaft für das Dargebotene jederzeit anzumerken. Neben den diversen ganz großen Hits von »Jackson« über »Ring of Fire« und den »Folsom Prison Blues« bis zu unvermeidbaren, deshalb aber nicht weniger schönen, »Hurt«, gehört vor allem auch das June Carter/Eva Kewer-Solo »The Heel« zu den Höhepunkten des Abends.

Eine besonders nette Idee kommt erst in der Zugabe zum Zug: In Anlehnung an Cover-Alben, die Cash zu einem Comeback verhalfen, spielen Gebbert, Kewer und Co. zwei Songs, die Cash gerne noch hätte covern dürfen. Mindestens die Wahl von Bob Dylans »Ballad of Hollis Brown« dürfte unter Cash-Fans in aller Welt uneingeschränkte Zustimmung erfahren.

Der Liederabend über Johnny Cash und June Carter unter dem Titel »Last Night I Had The Strangest Dream« überzeugt konzeptionell ebenso wie musikalisch. Die Gruppe auf der Bühne transportiert ein wohlig-warmes Gefühl und regt mit ihrer Performance mal zum Nachdenken, mal zum Mitlachen an.

Kiel Erleben - Sebastian Schack

Country Music: Marko Gebberts Johnny-Cash-Abend im Schauspielhaus Kiel (21.12.2022)

Zügig treibt die fünfköpfige Band mit Eva Kewer und Gebbert als Front-Duo den Opener in den Hit »Jackson« hinüber, ruppig lebensstrotzendes Liebesbekenntnis von Cash und Ehefrau June Carter. Und Eva Kewer hat ihn drauf, den schmetternden Country-Ton; ein bisschen schmutzig und hell glühend zugleich wird da das Fieber der Liebe hörbar.

Die Sängerin-Schauspielerin, die schon in vielen Stilen zu glänzen wusste, erweist sich hier auch als grandiose Country-Stimme. Was sie gleich noch mal mit dem Dolly-Parton-Dauerbrenner »Jolene« belegt. Den hat Cash zwar nie gecovert, aber die Klage der verlassenen Frau passt zu gut zur Liebesgeschichte von Johnny Cash und June Carter, die sich beide erstmal scheiden lassen mussten, um einander heiraten zu können.

Gebbert gibt seine kraftvoll dunkle, leicht raspelige Stimme dazu, mal motzig trotzig im »Ring of Fire«, mal melancholisch wie im »Girl from the northern country«, das sich Cash von Bob Dylan ausgeliehen hat und das Gebbert mit Eva Kewer als zartschlichtes Duett bringt. Religiös angehaucht kommen »Redemption Day« (Sheryl Crow) oder Nick Caves »Mercy Seat«, das Pathos dabei wohldosiert. Und den »Folsom Prison Blues« kreuzen sie locker mit dem irren Stakato im »Psycho Killer« der Talking Heads.

Angetrieben wird das neben Gebberts Gitarre von dem an Gitarre, Steel und Banjo gleichermaßen rasanten Kalle Reuter und Bassist Sönke Timm, und von Christian Kämpfer, der vom Elektronik-Turm Keyboard oder feinstes Orgelpathos beisteuert und allzu gern auch mal technoiden Rhythmus.

Kieler Nachrichten - Ruth Bender