Monatsplan
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Die Uniform sitzt, die Schuhe sind geputzt und alle Regeln sind in- und auswendig gelernt, Hotelpage Kaninchen Bellhop ist bereit. Doch der erste Arbeitstag verläuft völlig anders als gedacht. Der Hoteldirektor verlässt überraschend das Hotel und überträgt Bellhop seinen Posten. Grund für die überstürzte Abreise des Chefs ist das nahende Eintreffen eines speziellen Gastes: Der furchteinflößende, brummige Bär hat das ganze Hotel für sich reserviert, um hier seine Winterruhe in absoluter Stille zu verbringen. Im Gepäck hat er ein Hühnerei, das ausgebrütet werden soll, damit er nach der Winterruhe ein Frühstück hat. Auf das bald geschlüpfte kleine Küken hat es allerdings nicht nur der Bär abgesehen … Als sich schließlich noch ein zwielichtiges Waschbärentrio im Hotel einquartiert, ist das Chaos perfekt. Wie soll es Bellhop schaffen, das mittlerweile verlorene Küken wiederzufinden, die Waschbären zu bändigen und bei alldem den Schlaf des Bären nicht zu stören?
Gertrud Pigor ist dem Kieler Publikum gut bekannt, nun kommt ihre rasante Krimikomödie für die ganze Familie auf die Bühne.
Urkomisch (17.11.2024)
Und schwups, ist auch in Kiel schon ein ordentlich uniformiertes Kaninchen mitsamt dem hotelroten Bühnenvorhang ins Haus gefallen. Oder besser in das von Hannah Landes perfekt fürs wirbelnde Chaos eingerichtete Grand Hotel, wo Bellhop – so der Name des elektrisierten Schlabberohrs - seinen ersten Arbeitstag als frisch diplomierter Page absolviert. Seltsam bloß, dass weder die Rezeption besetzt ist, noch sonst irgendwer zu sehen in der Lobby …
Macht aber nichts, weil Bellhop durchaus das Zeug hätte, den Laden auch (fast) alleine zu rocken. Und Elli Frank, die sich am Werftpark-Theater mit Verve in die Rolle hineinwirft, erst recht.
Urkomisch, wie die Schauspielerin mit ihrer Figur ins wachsende Chaos hineinstolpert. Gelenkig zwischen Tresen, Futterautomat und Sitzgruppe herumwieselt. Sich, oops, in der Telefonschnur verheddert, pantomimisch mit einem widerspenstigen Koffer kämpft und zielsicher von schönster Ordnung in den Tumult driftet. Immer auf dem wackligen Grat zwischen Übermotivation, Überforderung und wachsender Souveränität.
[...]
Julian Melcher taumelt als hübsch aus der Spur gelaufener Hoteldirektor herein, irgendwo zwischen diktatorischer Chef-Attitüde und hasenfüßigem Drückeberger. Er macht aber auch als überkandidelter Hahn eine gute Figur.
Max Böttcher, Neuzugang im Ensemble, ist nicht nur der übellaunige Wichtig-Bär, der sich hier zum Winterschlaf einquartiert hat; zur Hochform läuft er eine Nummer kleiner als Waschbär mit Hang zum Pedantischen auf. Und als Chaostruppe mit den so putzig verspielten wie schlitzohrigen Kumpels (Julian Melcher, Patricia Windhab) macht er das Hotel erstmal zur Müllhalde.
Dazu rauscht – „papperlapep“ – immer mal wieder ein schräger Wanderfalke herein, zuständig für die Hotel-Inspektion. Johanna Krömer bringt die Autoritätsfigur mit dem försterlichen Gehabe und dem eigenwilligen Kommisston sehr komisch und nicht ohne Anklänge an Chaplins großen Diktator auf den Punkt.
Kieler Nachrichten - Ruth Bender