Cinderella
Jugendchoroper im Jungen Theater im Werftpark
ab 10 Jahren
ca. 60 Minuten
ca. 60 Minuten
Spielstätte:
Theater im Werftpark
»Aschenputtel« ist ein Dauerbrenner auf den (Musiktheater-)Bühnen dieser Welt. Kein Wunder, handelt es sich doch um eines der beliebtesten Märchen aller Zeiten. In der witzig überdrehten Version des schottischen Komponisten und Librettisten Peter Maxwell Davies ist Cinderella ein Au-Pair-Mädchen, das von drei kleinen Monster-Schwestern namens Medusa, Hekate und Dragonia herumkommandiert wird, und statt einer guten Fee treiben magische Tiere und Spielzeuge ihr Unwesen.
Wenn das nicht einen großen Spaß verspricht? Wie immer beeindrucken in unserer Kinderchoroper im Jungen Theater im Werftpark Nachwuchstalente aus unserer Chorakademie!
Wortwitziges Verwirrspiel und viel rasante Teenie-Rivalität (22.04.2025)
Stoff für ein wortwitziges Verwirrspiel und viel rasante Teenie-Rivalität, bei dem die Jugendlichen auf der Bühne gleichzeitig Stimmkraft und Spieltalent beweisen. Vor allem Beke Schnack glänzt in der Titelrolle nicht nur mit natürlicher Ausstrahlung, sondern mit ihrem klar fließenden Sopran und ausgeprägter Textverständlichkeit.
Auch Lisann Rickerts Witwe weiß stimmstark zu überzeugen. Und die fiesen Töchter kommen kieksend und perlend im schönsten Musical-Duktus rüber: Donatea Saturova (Medusa), Frida Rabe (Hecate) und Merle Hülter (Dragonia) zeigen sie als drei Versionen ein- und desselben hübsch überdrehten Zicken-Modells. Gekonnt wendet Regisseur und Bühnenbildner Neumann den Märchenstoff so in die Gegenwart, mischt Hogwarts-Klassenzimmer mit Toy-Story-Personal, Disney-Märchen mit Comic und Parodie.
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Als echter Hingucker fungiert das Führungstrio am Hofe, in dem nicht nur Justus Hartmann mit seiner bombig schmolllippigen Trump-Parodie begeistert, sondern auch Elisabeth Denkmann als zackiges Elon-Musk-Double und Rike Vogel als ordenbehangener General.
Im von Neumann präzise choreografierten Spiel und den fantasievollen wie sorgfältig abgestimmten Kostümen von Johanna Burfeind wird ohnehin jede und jeder zum Einzelstück – etwa Mathilda Malandas konzentrierte Coppelia oder Emma Arkenaus trauriger Harlekin, die zum Spielzimmer-Arsenal gehören. Daneben lässt Frederik Niemeier den Herold tönen. Und Anton Schütte leiht dem Prinzen, der viel lieber um die Welt radeln würde, als Party zu machen, stimmliche Überzeugungskraft.
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Daneben brilliert immer wieder der Chor als Ganzes.
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Die Musiker um Moritz Caffier treiben das Ganze schließlich mit viel Pep und Dynamik an.
Kieler Nachrichten - Ruth Bender