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Felicia Zeller

Der Fiskus

Spieldauer: ca. 90 Minuten, keine Pause

Zugegeben, das örtliche Finanzamt hat schon bessere Zeiten gesehen: Der Bau ist marode, der Alltag eintönig, die Mitarbeiter*innen alte Hasen im komplexen Steuerzirkus. Selbsternannte Königin der Abteilung ist Bea, ein echter Crack in Sachen Steuerrecht. Als ihr Sachgebietsleiter in Rente geht, gibt es eigentlich nur eine, die ihn ersetzen kann. Denkt sie. Denn unverhofft wird ihr die junge ehrgeizige Kollegin Nele vorgesetzt und fortan herrscht ein neuer Wind im Büro. Statt investigativer Reflexion sämtlicher Steuerunterlagen wird jetzt einfach durchgewunken und abgezeichnet. Quantität ist die neue Devise und Beas Engagement hält nur auf. Warum kann sie nicht einfach sein wie zum Beispiel Elfi, eine Spezialistin in der kreativen Anwendung der Gesetze in der eigenen Steuererklärung, ansonsten aber eher für Dienst nach Vorschrift zu haben. Als zu allem Überfluss auch noch einem milliardenschweren Finanzbetrug die Aufdeckung droht, sieht sich Nele gezwungen, Bea zu versetzen.

Felicia Zeller, unter anderem Autorin des Erfolgsstücks »Kaspar Häuser Meer«, richtet diesmal den Blick auf eine Finanzbehörde am Rande des Nervenzusammenbruchs zwischen Bürokratiewahnsinn und Bürointrigen, finsteren Machenschaften und schnödem Karriereehrgeiz. Ein humorvoller Blick in den steuerlichen Abgrund voller rasant schneller Dialoge, bissigem Sprachwitz und liebevoll überzeichneten Figuren.

Premiere: 12. September 2021

Aktuell disponieren wir die Spieltermine monatlich, sie werden immer am letzten Dienstag eines Monats für den übernächsten Monat im Leporello veröffentlicht.

Download: Gruppenbuchungsformular

Audio

Werkeinführung in 2 Minuten: Der Fiskus

Pressestimmen

Fulminant aufspielendes Ensemble (14.09.2021)

Selten ist einem die eher dröge Materie von Steuerpflicht und Finanzamt so komisch begegnet, wie in Felicia Zellers Stück „Der Fiskus“, das Regisseur Josua Rösing im Schauspiel-Studio zum Vergnügen des Publikums als abgefahrenes Feuerwerk zündet. [...]
Sie sinnieren über die Abschreibung von Arbeitszimmern und über das Etikett als „staatlich anerkannte Existenzvernichter“. Sie lassen Eigenheimbesitzer, die sich mit der Fachwerk-Sanierung übernommen haben, ebenso auflaufen wie den Firmeneigner, der mal eben 250 Millionen an der Steuer vorbei geleitet hat.
Zellers flächig wogender Amtspoesie gewinnt Josua Rösing mit seinem fulminant aufspielenden Ensemble ihre ganze rhythmische Musikalität ab. Da wird schwadroniert und räsonniert, fährt man sich fest wie beim Sprung in der Platte, lässt Sätze abreißen und in der Luft hängen. Allzeit getrieben vom heißen Bemühen, der gemeinsamen Sache gerecht zu werden.

Kieler Nachrichten - Ruth Bender

Begeisterter Applaus (16.09.2021)

Auf Zehenspitzen schwebt Agnes Richter durch den Raum – traumverloren in einer Welt, die bevölkert ist mit finanzstarken potenziellen Ehemännern. Die taffe Elfi (Fenja Schneider), die sich immer wieder im Paragrafendickicht verirrt, und der weichgespülte Rainer (Tristan Steeg) sind allen möglichen Steuerersparnissen durch die bevorstehende Geburt ihres ersten Kindes auf der Spur, und Bea (akrobatische Dampfplauderin: Ellen Dorn) ist pikiert, weil sie nach 30 Jahren im Amt noch nicht mal eine A-14-Besoldung einstreicht. Komplett eins geworden mit ihrem Job scheint allein Fatma (gefährlich zupackend: Isabel Baumert). Die Betriebsprüferin aus Leidenschaft freut sich über jeden überführten Steuersünder. Ihr Schlachtruf: „Wart ma, hier kommt Fatma!“ – Felicia Zeller kann Sprache. Begeisterter Applaus.

Schleswig-holsteinische Landeszeitung - Sabine Christiani