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Ein Liederabend zu Krieg und Frieden

Sie sprechen wieder von großen Zeiten

So 19.10. 18:00 Karten

»Gibt es einen Weg, die Menschen vom Verhängnis des Krieges zu befreien?« Mit dieser Frage beginnt der Physiker Albert Einstein seinen berühmten Briefwechsel mit dem Psychoanalytiker Sigmund Freud aus dem Jahre 1933. Für den Humanisten und Pazifisten Einstein ist der Krieg ein Skandal als solcher ein Verbrechen wider die Natur des Menschen, gespeist aus Destruktion, Propaganda und militaristischer Erziehung.  Sigmund Freud antwortet differenziert, auf Basis seiner psychoanalytischen Erkenntnisse und Theorien. Auch wenn er die Aggression als dem Menschen immanent sieht, bleiben seine Gedanken nicht ohne Hoffnung: »Alles, was die Kulturentwicklung fördert, arbeitet auch gegen den Krieg.«
Fast 100 Jahre nach diesem so bedeutenden Austausch zweiter Jahrhundertgenies ist die Thematik »Krieg und Frieden« wieder allgegenwärtig. Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine wird auch in unserer Gesellschaft wieder vermehrt über Ursachen und Folgen des Zivilisationsbruchs Krieg gestritten. Von »Kriegstüchtigkeit« und einem womöglich »letzten Sommer in Frieden« ist im öffentlichen Diskurs die Rede. 
Unser Ensemblemitglied Stefan Bone, seit 2017 Kapellmeister und Solorepetitor am Theater Kiel ist Mitglied des Erhard-Eppler-Kreises, eines Zusammenschlusses sozialdemokratischer Politiker, Wissenschaftler und Künstler, die es sich zum Ziel gesetzt haben, das Erbe des ehemaligen Entwicklungshilfeministers und Friedenspolitkers ins 21. Jahrhundert hinüberzutragen. Zusammen mit seinem Ensemblekollegen, dem Tenor Michael Müller-Kasztelan widmet er sich der Frage, wie Dichter und Komponisten aus verschiedenen Jahrhunderten auf das Menschheitsthema Krieg blickten und sich diese Beschäftigung in ihren Werken niederschlug. Auf der literarischen Grundlage von Werken Joseph von Eichendorffs, Eduard Mörikes, Heinrich Heines und Berthold Brechts erklingen Werke u.a. von Franz Schubert, Robert Schumann, Hanns Eisler, Gustav Mahler, Kurt Weill und Hugo Wolf. Im Anschluss an das Konzert wird es in der Reihe »Psychoanalyse und Theater« erstmals ein psychoanalytisch begleitetes Publikums-Gespräch über die Kunstform Lied, aber auch über den Zugang des Publikums zu einer Thematik geben, die näher an uns und unsere Gesellschaften heranrückt.