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Joseph Kesselring

Arsen und Spitzenhäubchen

ca. 2 Stunden, 45 Minuten (inkl. Pause)
Spielstätte: Schauspielhaus
So 19.01. 16:00 Restkarten
Sa 15.02. 20:00 Ausverkauft
Sa 22.02. 20:00 Ausverkauft
Fr 28.02. 20:00 Restkarten
Fr 07.03. 20:00 Ausverkauft
Sa 15.03. 20:00 Restkarten
Sa 29.03. 20:00 Restkarten
Mi 16.07. 20:00 Ausverkauft

Die Schwestern Abby und Martha Brewster sind zwei liebenswürdige alte Damen, die eine Villa in Brooklyn bewohnen, keine Gruselfilme mögen und den Pfarrer zum Nachmittagstee einladen. Doch als ihr Neffe Mortimer zufällig den toten Körper von Mr. Hoskins in der Truhe in ihrem Wohnzimmer entdeckt, müssen Abby und Martha ein Geheimnis gestehen: Mr. Hoskins ist der elfte Mann, den sie mit einer bewährten Mischung aus Holunderwein, Arsen, Strychnin und Zyankali vom einsamen Erdendasein erlöst haben. Bestattet werden die Herren – nicht ohne einen ordentlichen Gottesdienst – von Mortimers höchst seltsamem Bruder Teddy. Mortimer ist entsetzt. Soll er seine Tanten der Polizei übergeben? Wohin mit Mr. Hoskins? Und was erzählt er Elaine, seiner Verlobten? Ausgerechnet an diesem Abend taucht der dritte Brewster-Neffe Jonathan in der Villa auf – mit einer weiteren Leiche im Gepäck.

Die berühmte Komödie, 1941 am Broadway mit riesigem Erfolg uraufgeführt, ist ein zeitloser Klassiker des schwarzen Humors mit zwei unvergesslichen, bei uns männlichen Hauptdarstellerinnen.

Premiere: 29. November 2024 (Schauspielhaus) 

 

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Pressestimmen

ein Muss für Liebhaber des schwarzen Humors (30.11.2024)

Das Theaterstück besticht durch seine originellen Einfälle, pointierten Dialoge und den gekonnten Kontrast zwischen kleinbürgerlicher Behaglichkeit und blankem Entsetzen. Es ist ein Muss für Liebhaber des schwarzen Humors und eine gelungene Satire auf puritanische Tugenden, die von Regisseur Volker Schmalöer und Ausstatter Michael Lindner in Perfektion umgesetzt wurde.
Die Besetzung der Brewster-Schwestern mit zwei männlichen Schauspielern sorgt für einige zusätzliche Slapstick-Momente, die in umgekehrter Geschlechterverdrehung von Agnes Richter als Teddy Brewster, dem durchgedrehten dritten Brewster-Bruder, gekontert werden.
»Arsen und Spitzenhäubchen« feierte eine mit viel Applaus bedachte Premiere, die viel Leichtigkeit in die dunkle Jahreszeit bringt.

KielErleben - Sebastian Schack

bester Screwball-Slapstick (30.11.2024)

Und da sind wir auch beim Clou der Inszenierung: Die morbiden Tantchen Abby (Imanuel Humm) und Martha (Nikolaus Okonkwo) werden ganz zwanglos von Schauspielern verkörpert. Und es geht auch andersherum. Denn Agnes Richter glänzt als total durchgeknallter Teddy Brewster, der sich im Tropen-Outfit für Präsident Roosevelt hält, und in seinem Wahn glaubt, im Keller den Panama-Kanal auszuheben, ebenso in einer Hosenrolle wie Jennifer Böhm als nicht minder frei drehender plastischer Chirurg Dr. Einstein. Hinzu kommt noch Einsteins »Patient« Jonathan, der bizarr-gruselige Frankensteins-Monster-Verschnitt und dritte Brewster-Bruder (Mischa Warken). Zum Teil in Mehrfachrollen komplettieren Philipp von Schön-Angerer, Marius Borghoff, Isabel Baumert und Tristan Taubert das Kuriositäten-Kabinett. Einzig die charmant-liebreizende Elaine Harper (Claudia Friebel), Mortimers Verlobte, scheint darin halbwegs bei Sinnen zu bleiben.
Ziemlich gewieft setzt Regisseur Volker Schmalöer den gehobenen Gassenhauer ins Bild. Natürlich ist er sich der »Charlies Tante«-Klamottenhaftigkeit der in schrulligen Frauenkostümen und mit großmütterlicher Betulichkeit agierenden Herren bewusst. Auf den ersten Blick garantiert das sichere Lacher (Humm und Okonkwo sind auch wirklich eine Pracht). Das clownesk-hochtourige Spiel der durch die Bank großartigen Akteure schlägt in die gleiche Kerbe. Eben bester Screwball-Slapstick.

Kieler Nachrichten - Thomas Richter

herrlich schräg und brillant in Szene gesetzt (04.12.2024)

Mit gutem Gespür für das Leichtfüßige im tiefschwarzen Humor hat Volker Schmalöer das Stück am Kieler Schauspielhaus inszeniert – zu großen Freude des begeisterten Premierenpublikums. Die mordlustigen Schwestern hat er männlich besetzt – ein genialer Schachzug, den Imanuel Humm (Abby) und Nikolaus Okonkwo (Martha) mit altjüngferlich naivem Charme parieren, ohne die Figuren zu überzeichnen. In Seidenkleidern stöckeln sie auf schlankem Damenschuh leicht zittrig über die Bühne, die Michael Lindner schön plüschig als großzügigen Salon eingerichtet hat.
[...]
Gekonnt lässt Felix Zimmer den selbstverliebten Theaterkritiker eskalieren, den die freundliche Selbstverständlichkeit, mit der seine Tanten mit zierlich gekraustem Näschen über ihr mörderisches Hobby plaudern, an den Rand des Nervenzusammenbruchs bringt.
Sein verrückter Bruder, der sich für Teddy Roosevelt hält (militärisch zackig: Agnes Richter), sorgt für die Bestattung der Opfer im Keller, wo er glaubt, den Panama-Kanal zu bauen.
[...]
Mit leiser Gefährlichkeit gibt Mischa Warken den kriminellen Jonathan, der nach der x-ten Gesichtsoperation aussieht wie Frankensteins Gesellenstück. Jennifer Böhm umhampelt ihren Meister Kaugummi kauend und schwitzend als kahlköpfiger Dr. Einstein. Und so nimmt der Wahnsinn seinen furiosen Lauf – herrlich schräg und brillant in Szene gesetzt.

Schleswig-holsteinische Landeszeitung - Sabine Christiani