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Maria Lazar

Der blinde Passagier

Wohin, wenn man seine Heimat verliert? Wohin, wenn man nicht bleiben darf, stattdessen gnadenlos verfolgt wird? Deutschland in den 30er Jahren. Irgendwo an der Küste. Der jüdische Arzt Hartmann sieht nur eine Chance, seinen Peinigern zu entfliehen, und springt ins Hafenbecken. Er taucht ab. An Bord eines kleinen Paketbootes, das Waren entlang der dänischen Küste transportiert, sieht Carl den Flüchtenden und nimmt ihn heimlich auf. Er versteckt ihn im Lager zwischen Kisten und versorgt ihn mit trockener Kleidung und Essen. Aber wie bewahrt man ein Geheimnis an Bord eines kleinen Schiffes? Noch dazu das des eigenen Vaters? Es dauert nicht lang, bis seine Schwester Nina und ihr Verlobter Jörgen hinter das Geheimnis kommen. Sofort verschärft sich die Lage: Muss der Vater als Kapitän informiert werden? Welches Risiko ist man bereit zu tragen, um einem Geflüchteten zu helfen? In welche Gefahr stürzt Carl die Familie?


Der Fund von Maria Lazars Drama ist eine kleine Sensation: Im Jahr 2022 wurde es, mit vielen weiteren Texten der lange vergessenen Autorin, von ihrer Enkelin in einer verschlossenen Truhe in England gefunden. Seitdem erlebt das faszinierende Werk der Wiener Autorin eine kleine Renaissance. »Der blinde Passagier« entstand bereits 1938/39 im dänischen Exil und stellt hellsichtige, immer noch aktuelle Fragen: Welche Risiken ist man bereit einzugehen, um die eigene Humanität zu bewahren?

Premiere 16. Januar 2026 (Schauspielhaus) 

Regie & Bühne Malte Kreutzfeldt 

Koystüme Katharina Beth