Last night I had the strangest dream
Der Erfolgsliederabend ist zurück! Marko Gebbert, Eva Kewer und Christian Kämpfer folgen wieder den des Man in Black und seiner musikalischen Partnerin und (Über-)lebensliebe June Carter: Johnny and June im neuen Gewand. Coverversionen zwischen berühmten Hits und unbekannten Songperlen aus den großen Höhen und den tiefen Abgründen zweier in sich tief verbundener Leben zwischen Höhenrausch und Abstürzen, Rockstardasein und Gottesssuche.
Im Rahmen unseres Formats »Bühne für Demokratie« wird die Wiederaufnahme ein Benefizkonzert sein. Alle Einnahmen gehen zu gleichen Teilen an die Wohnungslosenhilfen der Stadtmission und den Kieler Wohlfühlmorgen für Wohnungslose und Arme.
Wiederaufnahme: 10. Dezember 2024 (Reihe 17 Schauspielhaus)
Pressestimmen
Country Music: Marko Gebberts Johnny-Cash-Abend im Schauspielhaus Kiel (21.12.2022)
Zügig treibt die fünfköpfige Band mit Eva Kewer und Gebbert als Front-Duo den Opener in den Hit »Jackson« hinüber, ruppig lebensstrotzendes Liebesbekenntnis von Cash und Ehefrau June Carter. Und Eva Kewer hat ihn drauf, den schmetternden Country-Ton; ein bisschen schmutzig und hell glühend zugleich wird da das Fieber der Liebe hörbar.
Die Sängerin-Schauspielerin, die schon in vielen Stilen zu glänzen wusste, erweist sich hier auch als grandiose Country-Stimme. Was sie gleich noch mal mit dem Dolly-Parton-Dauerbrenner »Jolene« belegt. Den hat Cash zwar nie gecovert, aber die Klage der verlassenen Frau passt zu gut zur Liebesgeschichte von Johnny Cash und June Carter, die sich beide erstmal scheiden lassen mussten, um einander heiraten zu können.
Gebbert gibt seine kraftvoll dunkle, leicht raspelige Stimme dazu, mal motzig trotzig im »Ring of Fire«, mal melancholisch wie im »Girl from the northern country«, das sich Cash von Bob Dylan ausgeliehen hat und das Gebbert mit Eva Kewer als zartschlichtes Duett bringt. Religiös angehaucht kommen »Redemption Day« (Sheryl Crow) oder Nick Caves »Mercy Seat«, das Pathos dabei wohldosiert. Und den »Folsom Prison Blues« kreuzen sie locker mit dem irren Stakato im »Psycho Killer« der Talking Heads.
Angetrieben wird das neben Gebberts Gitarre von dem an Gitarre, Steel und Banjo gleichermaßen rasanten Kalle Reuter und Bassist Sönke Timm, und von Christian Kämpfer, der vom Elektronik-Turm Keyboard oder feinstes Orgelpathos beisteuert und allzu gern auch mal technoiden Rhythmus.
Kieler Nachrichten - Ruth Bender
Johnny Cash und June Carter im Schauspielhaus (20.12.2022)
Die Band hat sich viel Mühe gegeben, an diesem Abend sowohl anhand der Songs als auch gesprochener Sequenzen das Leben von Johnny und June nachzuerzählen.
Das gelingt den Fünfen auf der Bühne trotz oder vielleicht auch gerade wegen der einen oder anderen kleinen Imperfektion in der Absprache, die eine sympathische Authentizität mit sich bringen, ganz hervorragend.
Ganz besonders Gebbert und Kewer ist die große Leidenschaft für das Dargebotene jederzeit anzumerken. Neben den diversen ganz großen Hits von »Jackson« über »Ring of Fire« und den »Folsom Prison Blues« bis zu unvermeidbaren, deshalb aber nicht weniger schönen, »Hurt«, gehört vor allem auch das June Carter/Eva Kewer-Solo »The Heel« zu den Höhepunkten des Abends.
Eine besonders nette Idee kommt erst in der Zugabe zum Zug: In Anlehnung an Cover-Alben, die Cash zu einem Comeback verhalfen, spielen Gebbert, Kewer und Co. zwei Songs, die Cash gerne noch hätte covern dürfen. Mindestens die Wahl von Bob Dylans »Ballad of Hollis Brown« dürfte unter Cash-Fans in aller Welt uneingeschränkte Zustimmung erfahren.
Der Liederabend über Johnny Cash und June Carter unter dem Titel »Last Night I Had The Strangest Dream« überzeugt konzeptionell ebenso wie musikalisch. Die Gruppe auf der Bühne transportiert ein wohlig-warmes Gefühl und regt mit ihrer Performance mal zum Nachdenken, mal zum Mitlachen an.
Kiel Erleben - Sebastian Schack