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Astrid Lindgren

Pippi Langstrumpf

Weihnachtsmärchen im Opernhaus | Übersetzung: Silke von Hacht

ca. 2 Stunden (eine Pause) | ab 5 Jahren

Piratentochter, Kinderheldin, stärkstes Mädchen der Welt, Schwimmerin gegen den Strom und feministisches Vorbild: Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminza Efraimstochter Langstrumpf – kurz: Pippi – ist vermutlich jedem Kind von einem bis neunundneunzig Jahren ein Begriff. Das unabhängige und selbstbewusste Mädchen lebt zusammen mit seinem Affen und seinem Pferd in der Villa Kunterbunt – und zwar ganz ohne Eltern. Dieser Umstand schockiert die beiden gleichaltrigen Nachbarskinder Annika und Thomas zunächst mehr, als sie Pippis enorme Stärke, ihre spektakulären Geschichten, die nie genau zwischen Wahrheit und großartigem Seemannsgarn unterscheiden möchten, oder ihre Kiste voller Goldmünzen fasziniert. Pippi stellt das Weltbild ihrer beiden neuen Freund*innen gehörig auf den Kopf und stellt spielerisch und mit großer Lust scheinbar festgefügte Konventionen in Frage: Wieso müssen Kinder eigentlich multiplizieren lernen? Müssen alle Mädchen feine Damen werden? Und überhaupt: Wieso können Erwachsene eigentlich keinen Spaß mehr haben?

Astrid Lindgren erschuf »Pippi Langstrumpf« in einem kalten Winter 1941, als ihre Tochter Karin mit Fieber im Bett lag und eine Geschichte hören wollte. Zunächst vom Verlag wegen seines angeblich zu anarchischen Inhaltes abgelehnt, heute ein millionenfach verkaufter und vielfach übersetzter Weltklassiker der Kinderbuchliteratur, wird »Pippi Langstrumpf« auf der Bühne zu einem bunten und turbulenten Weihnachtsmärchen für die ganze Familie und mit eigens komponierter Musik.

Premiere: 19. November 2022 (Opernhaus)

Das Bestellformular für Gruppen finden Sie hier als interaktives PDF zum Download.

Pressestimmen

Im Turbo durch die Villa Kunterbunt (21.11.2022)

Eine herrlich turbulente Fantasterei hat Regisseurin Silke Johanna Fischer mit ihrem Ensemble um „das stärkste Mädchen der Welt“ angezettelt – eine wilde Mischung aus Kasperle-Nostalgie, grotesker Überzeichnung und zeitgemäßem Action-Spaß. Und immer haargenau so, dass Raum bleibt für Astrid Lindgrens Sprachwitz und Pippis schlagfertige Sprüche. [...]

Agnes Richter spielt die Prysselius, die Kinder nur mag, wenn sie ordentlich und leise sind, unter den lila Locken mit köstlichem Etepetete – und setzt der Inszenierung ein paar komödiantische Extra-Glanzlichter auf. Ebenso wie Marius Borghoff und Julian Melcher, die beim Slapstick in bester Stan- und Ollie-Manier glänzen. Mal als freche Strolche, die Pippi ihren Goldschatz klauen, mal als drollig tumbes Polizistenduo, das immer wieder grandios daran scheitert, Pippi ins Kinderheim zu bringen.

Dazwischen ist Jennifer Böhms Pippi der Charmebolzen, der mit einer Mischung aus ADHS und Spielwut alles am Laufen hält. Tobend und hibbelnd, so vorlaut wie schlagfertig. Dabei gelingt es Böhm ganz beiläufig, unter den schnellen Sprüchen nicht nur eine Warmherzigkeit leuchten zu lassen, die auch für die Prysselius reicht, sondern auch die Traurigkeit des (beinahe) elternlosen Mädchens. [...]

Die Pointendichte ist hoch, das Timing stimmt. Dazu groovt und scheppert die Musik von Dominik Tremel vielfältig von Pop zu Tom Waits, von der Westerngitarre zum Sound-Effekt. Und das kleine und große Publikum im ausverkauften Haus geht hörbar mit.

Kieler Nachrichten - Ruth Bender