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Roland Schimmelpfennig

Wintersonnenwende

23. Dezember. Am Tag vor Heiligabend kommt ausgerechnet Alberts Schwiegermutter zu Besuch. Seine Frau Bettina überlässt es ihm, sie zu begrüßen. Das Verhältnis zwischen den Frauen ist nicht einfach. Das Verhältnis zwischen den Ehepartnern allerdings auch nicht. Albert ist Verleger, Historiker und Essayist; Bettina dreht Filme. Sie bewohnen einen großbürgerlichen Altbau mit viel Platz und vielen Büchern, geschmackvoll eingerichtet. Und da stehen sie nun, kurz vor Weihnachten und streiten mit gedämpften Stimmen, damit Bettinas Mutter sie nicht hört. Plötzlich klingelt es erneut. Der ungebetene Überraschungsgast ist Rudolph, eine Zugbekanntschaft der Schwiegermutter. Mit seinem klassischen Klavierspiel sorgt er zunächst für gehobene Unterhaltung bis sich herausstellt, dass er lange Zeit in Paraguay gelebt hat und fragwürdige politische Ansichten vertritt. In dieser ungeplanten und unpassenden Konstellation beginnt ein emotionsgeladener Abend mit unklarem Ausgang, an dem zu viel Wein getrunken, um Aufmerksamkeit gebuhlt und sich intellektuell übertroffen wird. Zu allem Überfluss stößt auch noch Maler Konrad, ein enger Freund der Familie dazu, der seit einiger Zeit geheime Treffen mit Bettina in seinem Atelier verbringt. Der bedeutende deutsche

Gegenwartsdramatiker Roland Schimmelpfennig porträtiert messerscharf und zynisch einen Abend im Familienkreis. Schleichend und unmerklich bewegt sich die Atmosphäre in der scheinbar bürgerlichen Idylle in eine abgründige Bedrohlichkeit, die bis zur Unerträglichkeit zunimmt, als mehr und mehr die dunklen Abgründe hinter den wohlfeilen Fassaden zum Vorschein kommen.

Premiere am 28. Februar 2016

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Wintersonnenwende

ab dem 28. Februar 2016 im Studio / Schauspielhaus