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Arthur Miller

Hexenjagd

Spielstätte: Schauspielhaus

Salem / USA im Jahre des Herrn 1692. Junge Mädchen treffen sich nachts im Wald, um zu tanzen. Was harmlos scheint, entwickelt bald eine gefährliche Eigendynamik. Man glaubt den Teufel persönlich am Werk, die engstirnig- bigotte Dorfatmosphäre liefert den Nährboden für eine beispiellose Hysterie: Die Mädchen gestehen vor einer Untersuchungskommission, von dämonischen Mächten besessen gewesen zu sein, und klagen harmlose Bürgerinnen teuflischer Buhlschaften an. Der Hexenwahn fegt durch die Stadt. Abigail, Nichte des Stadtpfarrers Parris, beschuldigt die Frau des Farmers John Proctor, mit dem sie ein heimliches Verhältnis hat. Es kommt zum Prozess. Proctor muss eine schwerwiegende Entscheidung treffen ...

Arthur Millers großes Ensemblestück entwirft eine Welt, die heute mehr denn je erschreckend gegenwärtig erscheint. Es zeigt nichts weniger als die Anfälligkeit demokratischer Ordnungssysteme, ihre Zerstörbarkeit
durch Aberglauben, Ignoranz, Intoleranz und religiösen Fanatismus.

Premiere: 16. Mai 2025 (Schauspielhaus) 

 

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Pressestimmen

Ein teuflisches Spiel (19.05.2025)

Nikolaus Okonkwo gelingt als Richter Danforth die satte Satire des machtgeilen Politikers. Imanuel Humm gibt Pastor Parris als den religiösen Eiferer. Und Mischa Warken kann den Exorzisten Hale am wachsenden Selbstzweifel läutern. Im Einheitslook (Kostüme: Carolin Quirmbach) aus weichgespülter Sportswear zeigen sie deutlich Sekten-Appeal.
[...]
Wie verkapselt stehen da die Dörfler auf der Bühne, jeder sein eigener Schrein. Und die Mädchen (Claudia Friebel, Eva Kewer, Tiffany Köberich) um Abigail sieht man sich halb lust-, halb angstvoll zwischen Ent- und Beschuldigung verzetteln. Gnadenlos, wie Rebekka Wurst dazu ihre Abi vom Glück der ersten Liebe zur Rächerin mutieren lässt.
Im wachsenden Getümmel, überhitzten Szenen von besessenen Mädchen und einer mit mächtig Furor zelebrierten Übersinnlichkeitsshow vor Gericht ragen die konzentrierten Auftritte der Proctors heraus. Rudi Hindenburgs John, ein brüchiger Allerweltstyp, der mit den eigenen Dämonen schon genug zu tun hat – und das Dilemma Tod oder Lüge sehenswert auf die Spitze treibt. Isabel Baumerts Elisabeth ist daneben nicht nur Ruhepol, sondern auch eine, die sagt, was sie denkt – und in den Anwürfen gegen Rivalin Abi auch ihre dunkle Seite andeutet.

Kieler Nachrichten - Ruth Bender

Eindrucksvoll (19.05.2025)

Eindrucksvoll ist der Auftakt zu Jana Milena Polaseks bildstarken Inszenierung von Arthur Millers „Hexenjagd“, die im Kieler Schauspielhaus viel Applaus bekam.
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15 Personen tragen das große Ensemblestück, angefangen vom bigotten Pastor (Imanuel Humm) über den Exorzisten (erstaunlich sanftmütig: Mischa Warken) bis zu den Mädchen, die aus jugendlicher Lust am Verbotenen getanzt hatten (naiv verbiestert: Tiffany Köberich). Angeführt werden sie von Abigail, der Rebekka Wurst gefährliche Zickigkeit verleiht.
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Pathetisch geraten die Dialoge zwischen dem geläuterten Proctor (Rudi Hindenburg) und seiner verzeihenden Frau, der Isabel Baumert anfangs noch erfrischend eifersüchtigen Biss mitgibt. Den Showdown bildet ein wunderbar absurd gezeichnetes Tribunal, dessen selbstgefälliger Richter (Nikolaus Okonkwo) sein Urteil längst vor der Verhandlung gefällt hat.

SHZ - Sabine Christiani