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François Joseph Pierre Méry und Camille Du Locle
Giuseppe Verdi

Don Carlos

in französischer Sprache mit deutschen Übertiteln

ca. 4 Stunden 15 Minuten inkl. zwei Pausen (im zweiten und nach dem dritten Akt)
Spielstätte: Opernhaus
So 04.05. 17:00 Besetzung Karten
Fr 09.05. 18:00 Besetzung Karten
So 25.05. 17:00 Besetzung Karten
Sa 31.05. 18:00 Besetzung Karten
Sa 07.06. 18:00 Besetzung Karten
Fr 13.06. 18:00 Besetzung Karten

König Philipp II. von Spanien regiert über ein Weltreich, in dem die Sonne niemals untergeht. Sein Sohn Don Carlos wird vom Glanz des Vaters überstrahlt, der ihm aus Staatsräson auch noch die Verlobte genommen hat. Die von Carlos geliebte französische Prinzessin Elisabeth von Valois ist zur Besiegelung eines Friedensvertrages gezwungenermaßen Königin von Spanien und somit Carlos’ Stiefmutter geworden. Auch Elisabeth empfindet mehr für ihren Stiefsohn, als ihr lieb ist. Philipp II. fühlt sich somit begründet von seiner Frau nicht geliebt. Einsam an der Spitze der Macht stehend ersehnt er einen Menschen, dem er sich offenbaren kann. In Carlos’ Freund Marquis von Posa hofft Philipp ihn zu finden. Posa ist ein »sonderbarer Schwärmer«, der sich traut, selbst vor dem König ganz offen von »Gedankenfreiheit« zu sprechen. Seine liberalen Gedankenflüge machen ihn zur Zielscheibe des spanischen Großinquisitors …
In unserer Reihe französischer Grand Opéras widmen wir uns nach Meyerbeers »Die Hugenotten«, Rossinis »Wilhelm Tell«, Aubers »Die Stumme von Portici«, Berlioz’ »Die Trojaner«, Halévys »Die Jüdin« und Saint-Saëns’ »Samson und Dalila« mit Giuseppe Verdis »Don Carlos« von 1867 einem absoluten Ausnahmewerk des Genres. Der Großmeister der italienischen Oper des 19. Jahrhunderts stellte mit dieser Schiller-Adaption unter Beweis, dass er auch die spektakulär großformatige Gattung der historischen französischen Oper beherrschte. Freuen Sie sich bei »Don Carlos« auf die Rückkehr des von Publikum und Presse gefeierten Regie-Duos Immo Karaman und Fabian Posca, deren Kieler »Samson und Dalila«-Inszenierung die Fachzeitschrift OPERNWELT als »einzigartigen Musiktheaterabend« bezeichnet hat, und die für den Deutschen Theaterpreis »DER FAUST« in der Kategorie »Regie Musiktheater« nominiert war.

Einführung jeweils 45 Minuten vor Beginn im 2. Foyer.

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Pressestimmen

Die totale Seelenfinsternis (07.04.2025)

Karaman und Posca lassen in ihrer innovativen, von Lichtstreifen gerahmten Bühnenbox hinter vorbeischwebenden Platten und Vorhängen die handelnden Figuren wie von Geisterhand erscheinen und verschwinden.
[...]
Auch die wieder geballt eingefrorenen Chor-Tableaus bezeugen die enorm aufwendige und präzise Probenarbeit. Vorzüglich: Chor und Extrachor, einstudiert von Gerald Krammer.
Gesungen wird auf einem Niveau, das selbst an weit größeren Häusern nicht selbstverständlich ist. Das zeigt nicht nur das tolle Quartett im Vierten Akt. Der Carlos vom Basken Andeka Gorrotxategi legt in seinen für die Partie beinahe überdramatisch besetzten heldischen Tenor die ganze Qual des spanischen Infanten hinein. Der noblere Feingeist ist sein Freund Rodrigue, dessen Singen der argentinische Bariton Germán Enrique Alcántara maximal mit Wärme und hinreißender Legato-Kultur auflädt.
Auch die Riege der Bässe lässt aufhorchen. Aus dem Ensemble setzen erneut der Ukrainer Oleksandr Kharlamov und der Italiener Matteo Maria Ferretti Akzente. Ferretti malt das Geheimnisumwitterte des Mönchs raunend in Tönen. Und Kharlamov hält die Würde des europäischen Gewaltherrschers Philipp II. aufrecht, ohne die fatale emotionale Enttäuschung des Ungeliebten zu überdecken.
[...]
Einmal mehr verlebendigt das georgische Ensemblemitglied Tatia Jibladze eine zentrale Frauenfigur mit Verve: Die zerschellte Liebe ihrer Prinzessin Eboli zu Carlos, der Rachedurst, die leere Affäre mit dem König, der Eifer zur Schadensbegrenzung - alles wird hier in Körpersprache und reich gestuften Mezzosopran-Tönen sehr deutlich!

Kieler Nachrichten - Christian Strehk

Feinarbeit der Figurenführung (06.04.2025)

Die von Ausstattungspomp freie Bühne fokussiert unsere ungeteilte Aufmerksamkeit auf die Feinarbeit der Figurenführung, auf die sich der Regisseur exzellent versteht. Andeka Gorrotxategi gibt den Infanten im Wahn mit intensivem Tenor am Anschlag, Oleksandr Kharlamov seinen Vater Philipp II. mit den durchaus auch verletzlichen Kopfstimmenresonanzen seines Basses, Germán Enrique Alcántara den Marquis Posa mit edelstem Kavaliersbariton und der schönsten Stimme des Abends, Baopeng Wang den Großinquisitor mit einschüchternder Bassmacht.
Leah Gordon als Élisabeth mit intensiv strahlendem Sopran und Tatia Jibladze als Konkurrentin Eboli mit erotisch aufregend herbem Mezzo führt der Regisseur klug als parallele Frauenfiguren.

concerti - Peter Krause

Verdienten Jubel (05.04.2025)

Leah Gordon und Andeka Gorrotxategi brillieren bereits im ersten Akt, wenn Élisabeth und Carlos im Wald von Fontainebleau erstmals aufeinandertreffen und in heftiger Liebe zueinander entflammen. Gorrotxategi begeistert mit sauber angesetzten Spitzentönen in seiner großen Arie, die in der vieraktigen Fassung in die erste Klosterszene verlegt worden ist. Gordon gestaltet die Partie der Élisabeth mit strahlenden Höhen und spielt ihre Verzweiflung, wenn das Volk sie drängt, um des Friedens Willen Philipps Antrag anzunehmen, eindringlich aus.
[...]
Oleksandr Kharlamov legt den König Philipp mit profundem Bass an, der bei aller Autorität in seiner großen Arie "Elle ne m'aime pas" im vierten Akt eine tiefe Verletzlichkeit zeigt. Ein weiterer musikalischer Glanzpunkt ist sein Duett mit dem Großinquisitor, der von BaoPeng Wang mit schwarzem Bass absolut unnachgiebig und kompromisslos präsentiert wird. Tatia Jibladze legt die Prinzessin Eboli sehr vielschichtig mit starkem Mezzosopran an.
[...]
Auch der von Gerald Krammer einstudierte und um den Extrachor erweiterte Opernchor begeistert stimmlich und darstellerisch auf ganzer Linie. Daniel Carlberg lotet mit dem Philharmonischen Orchester Kiel die Feinheiten der Partitur differenziert aus und zaubert einen fulminanten Verdi-Klang aus dem Graben, so dass es für alle Beteiligten verdienten Jubel gibt.

Online Musik Magazin - Thomas Molke