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Antonio Somma
Giuseppe Verdi

Ein Maskenball

In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Machthaber leben gefährlich – auch und gerade in Amerika: Riccardo, Graf von Warwick und Gouverneur von Boston liebt Amelia, die Frau seines besten Freundes und Sekretärs Renato. Auch Amelia hegt verborgene Gefühle für den Vorgesetzten ihres Mannes. Die Wahrsagerin Ulrica prophezeit, dass Renato Riccardo umbringen wird – was beide zunächst für einen Scherz halten. Doch als Renato von der heimlichen Liebe seiner Frau und Riccardos erfährt, schließt er sich einer Verschwörung an, die auf einem Maskenball ein Attentat auf den Gouverneur plant …
Ein Sorgenkind wie kaum ein zweites unter den Opern Verdis, war Ein Maskenball ursprünglich als die Geschichte der Ermordung des schwedischen Königs Gustav III. 1792 auf einem Maskenball in der Stockholmer Oper geplant. Doch die italienische Zensur erlaubte 1858 keinen Königsmord auf der Opernbühne, und so wurde die Geschichte ins damals noch sehr exotische Boston, Massachusetts, verlegt – nicht ahnend, dass Amerika einmal unrühmliche Bekanntheit für Attentate auf Mächtige erlangen sollte.
Verdis Musik jedenfalls ist hier auf der absoluten Höhe seiner dramatisch-emotionalen Kraft – und schildert die zwischen privaten und politischen Emotionen schwankenden Charaktere auf eine faszinierend schillernde, halb tragische, halb komische Weise, die eine grausige Ironie der Autoren offenbart. Genau wie Arabella kehrt der Maskenball nach über dreißig Jahren endlich auf die Kieler Opernbühne zurück.

Premiere am 27. Januar 2018

Spieldauer ca. 2 Stunden und 45 Minuten (inkl. Pause)

Audio

Werkeinführung in 2 Minuten: »Ein Maskenball«

Ab dem 27. Januar 2018 im Opernhaus

Pressestimmen

Gebrochene Herzen in einer Cyber World (28.01.2018)

Das Beste ist wiedermal die Musik. Denn Daniel Carlberg, Kiels Erster Kapellmeister, animiert das Philharmonische Orchester dazu, Verdis farben- und kontrastreiche Partitur mit Frische, Präzision und Temperament zu beleben...

Die Hauptrolle in der neuen Maskenball-Inszenierung aber beansprucht ein Beamer oben an der Galerie für sich. Mit seiner Hilfe zaubern Maestrini und Juan Guillermo Nova allerhand Linien, Figuren, Zeichen oder Systeme auf eine Folie vor der Bühne. Holografie und 3D-Technik schaffen den Eindruck, als ereigne sich das von Sängern ausgeführte Geschehen in einer Cyber World, in der Matrix-Systeme, Nebel und Schwaden, eine Doppelhelix, Polarlichter, Sternenstaub, Fadenkreuze, Wellen und Blitze eine neue illusionistische Darstellungsebene erzeugen, mal beliebig verspielt, mal illustrierend, oft bedeutungsgeladen.

Der perfekt ausgeführte technische Kunstgriff macht Effekt und sorgt unter den Zuschauern bei der Premiere für kontroverse Diskussion schon zur Pause...

hansen & munk. der kultur.blog für kiel und mehr - Christoph Munk

Digital maskierte Emotionen (29.01.2018)

Auf weitgehend leerer Bühne sorgen Juan Guillermo Novas Projektionen in 3D-Videoclip-Anmutung für opulente visuelle Beschäftigung – auf technisch beeindruckend hohem Niveau...

Riccardo geht leichtfertig mit Macht und Wissen um. Die Herrscherattitüde maskiert einen Traumtänzer, dem Yoonki Baek schwerelos gaukelnde und schwärmerisch schwelgende Tenor-Töne einverleibt. Die schwankenden, in Nebel des Grauens gehüllten Ehebruch-Gefühle der Amelia sind bei Agnieszka Hauzer in besten Händen. Ganz großes Gesangskino bietet nicht zuletzt Kiels neuer Kammersänger Tomohiro Takada als Renato. Mercedes Arcuri lässt den Pagen Oscar glitzern. Und als verteufelt kenntnisreiches Orakel Ulrica, hier überraschend analog »retro« inszeniert als nahöstliche Medusa, spannt Tatia Jibladze beschwörende Gesangsbögen.

Kieler Nachrichten - Christian Strehk

Opernhaus Kiel: "Ein Maskenball" (25.01.2018)

Italienische Oper zum Schwelgen schön. Bella musica und die ganz großen Gefühle auf einer Bühne. Keine Kulissen, dafür virtuose Videoprojektionen. Lohnt sich auf alle Fälle.

NDR 1 Welle Nord - Susanne Kühn

Ein futuristischer »Maskenball« (02.02.2018)

Will eine Inszenierung heute Verdis Schwierigkeiten nachempfinden lassen, bietet sich auf unserer Erdkugel kaum mehr ein ebenso gearteter Schauplatz. Maestrini suchte ihn wohl deshalb in der Zukunft, in einem Biosphärenreservat oder irgendwo auf einer interplanetaren Basis, wo Graf Riccardo in einer Art Kommandozentrale residierte. Das wirkte plausibel, ist das Handlungsgefüge doch auch so vorstellbar. Denn eines ist sicher, dass auch in Zukunft der Mensch sich nicht ändert, sich nicht vom heftigen Lieben und von heftigen Trieben löst. Das hat uns Science-Fiction, längst salon- und kunstfähig geworden, schon vielfach bewiesen. ...

Sehr konsequent war das ganze Geschehen quasi wie auf einem Monitor zu verfolgen (Bühne und Video: Juan Guillermo Nova...)...  Die Projektionen aber, abstrakt oder konkret, waren kunstvoll und verwiesen vielschichtig auf die Handlung, erweiterten sie und richteten sich ausgesprochen stark nach Musik und Bühnenhandlung. Zahlenkolonnen, lineare Strukturen oder an Naturphänomene angelehnte Bildzeichen hatten starken, verständlichen Verweischarakter.

Unser Lübeck - Arndt Voß