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Henrik Ibsen

Ein Volksfeind

Jugend

ca. 1 Stunde, 55 Minuten (inkl. Pause)

Das Wasser ist vergiftet! Da ist Dr. Thomas Stockmann sich sicher und er wird nicht schweigen, auch wenn alle ihn dazu drängen. Es geht um die Zukunft der Stadt, um das Heilbad, das gerade erst mit großer Anstrengung gebaut wurde. Jetzt ein Umweltskandal und die Touristen würden wegbleiben, die Stadt wäre ruiniert. Aber muss es nicht zuallererst um die Gesundheit der Menschen gehen? Stockmann kämpft auf verlorenem Posten, hat die ganze Stadt gegen sich und könnte alles verlieren. Aber was ist mit der Jugend? Mit seinen Kindern? Es ist ihre Zukunft, um die hier gerungen wird. Lassen sie sich einspannen von ihren Eltern oder finden sie ihren eigenen Weg zwischen den Wahrheiten und Lügen, verletzten Eitelkeiten und konkurrierenden Interessen, die ihnen vorgesetzt werden?

Henrik Ibsens Ein Volksfeind ist ein Klassiker des Theaters und besonders aktuell in einer Zeit, in der alternative Fakten zur alleinigen Wahrheit erklärt werden und Populisten die Menschen mit einfachen Antworten einzufangen versuchen. Am jungen Theater im Werftpark wird Ibsens Stück aus einem neuen Blickwinkel erzählt: Die Kinder rücken ins Zentrum des Stückes, werden zu Spielbällen ihrer Eltern und begehren auf. Am Ende ist klar, dass es keine einfachen Antworten geben kann.

Premiere am 25. September 2018 im jungen Theater im Werftpark

Pressestimmen

Im Karussell der Wahrheiten (27.09.2018)

Dass alle Wahrheit zwei Seiten hat, das sieht man auf dieser Bühne sehr bald. Bühnenbildner Karl-Heinz Steck hat sie als frei bewegliche Plattform ins Werftpark-Theater gestellt. (...) Ein gelungenes Sinnbild für Henrik Ibsens ewig aktuellen Klassiker, der Umweltdrama ist und Fanatismuskritik, Bruderzwist und Familienbild. Und eine geschickte Spielfläche, die die vier Schauspieler in Astrid Großgasteigers Inszenierung entern wie ein laufendes Karussell. (...)
Die Werftpark-Leiterin denkt den Umweltskandal, der unter den Brüdern Stockmann wie im aufstrebenden Kurort für Streit sorgt, von der jugendlichen Seite her. Dafür hat sie mit Autor Christoph Busche Großteile von Ibsens Personal gestrichen und dem Vater-Tochter-Paar Thomas und Petra Stockmann zwei neue Figuren dazu erfunden. (...) Lise äußert das mit schneidend kategorischem „Mein Vater sagt ...“ weniger hinterfragend als auftrumpfend und in Gestalt von Patricia Windhab so resolut zickig wie biedersinnig. Daneben ist Elisabeth Frank, die hier wie Windhab ihren gelungenen Einstand im Werftpark gibt, eine luzide, immer wieder anrührende Petra, um die man in ihrer zerbrechlichen Härte stets fürchten muss. Egal, ob sie sich den Einflüsterungen des Vaters entwindet oder den Zudringlichkeiten Jakobs. Lasse Wagner lässt in dem braven Kerl auch die dunkle Seite aufscheinen. (...)
Erstaunlich, wie lässig sich Ibsens Originaltext, den Busche zu großen Teilen erhalten hat, dabei an die neuen Figuren schmiegt. (...)

Kieler Nachrichten - Ruth Bender