Douglas Lee
Der in London geborene Douglas Lee begann seine Ballettausbildung an der Arts Educational School London und erhielt dann ein Stipendium für die Royal Ballet School, wo er 1996 seinen Abschluss machte und den Alicia Markova Award gewann.
Anschließend wurde Lee Mitglied des Stuttgarter Balletts, wo er 2002 zum Solotänzer befördert wurde und viele prominente Rollen von Choreografen wie John Cranko, Jiří Kylián, John Neumeier, Hans Van Manen, Glen Tetley, George Balanchine und William Forsythe tanzte.
Sein choreografisches Debüt gab Lee 1999 bei den »Jungen Choreografen« der Stuttgarter Noverre-Gesellschaft, woraufhin er den Auftrag erhielt, ein Werk für das Stuttgarter Ballett zu kreieren. Außerdem wurde er zweimal an das New York Choreographic Institute eingeladen, um mit Tänzer*innen des New York City Ballet zu arbeiten.
Mit »Aubade« und »Lachrymal« präsentierte Lee seine ersten Werke für das Stuttgarter Ballett, weitere Kreationen waren »Viewing Room«, »Dummy Run« und »Leviathan«. 2011 wurde sein zehntes Werk für das Stuttgarter Ballett »Miniatures« zur Musik des niederländischen Komponisten Simeon ten Holt uraufgeführt. Nach seinem Erfolg in Stuttgart begann Lee als freischaffender Choreograf zu arbeiten.
Seine »Fanfare LX« für das Stuttgarter Ballett wurde in das Repertoire des Staatsballetts Berlin aufgenommen. Für das Norwegische Nationalballett schuf er »Fractured Wake« und »5 for Silver«, für das Königliche Ballett von Flandern »Rubicon Play« und für das New York City Ballet »Lifecasting« zu Musik von Steve Reich, das in Time Out NY als eines der herausragenden Tanzwerke des Jahres 2009 in die engere Wahl kam und in das Repertoire des Stuttgarter Balletts aufgenommen wurde.
Neben weiteren Stücken für das Stuttgarter Ballett kreierte Lee für das Tulsa Ballet, das Ballett Augsburg, das Ballett Mainz, das Ballet du Rhin, das Yacobson Ballet, das Kroatische Nationaltheater Rijeka, das Atlanta Ballet und das Griechische Nationalballett. Seine Arbeiten werden oft für ihre dunkle, minimalistische Schönheit gefeiert.
2016 wurde seine Kreation »Snow Was Falling« für das Permer Opernballett-Theater zur Musik von Bernard Herrmann mit dem prestigeträchtigen Golden Mask Award als bester Choreograf ausgezeichnet. Außerdem schuf er »Legion« für das Netherlands Dance Theatre 2, »Earthlings« für Les Grands Ballett Canadiens de Montreal und drei neue Werke für das Ballett Zürich, darunter eine neu in Auftrag gegebene Partitur für »Lady with a Fan« des renommierten New Yorker Komponisten Michael Gordon. Zu den jüngsten Kreationen gehören ein neues »Petrushka« mit der Musik von Igor Strawinsky für das Ballett Nürnberg, »Naiad« für das Stuttgarter Ballett, »Puppet« für das Tschechische Nationalballett mit einer Partitur von Third Coast Percussion, seine dritte Arbeit für das Ballett Dortmund »Maquette« und das von der Kritik hochgelobte »Playdead« für das Ballett Theater Nordhausen.
Foto: © De-Da Productions