Paul Boos

Geboren in Sioux Falls, South Dakota, zog Paul Boos mit 15 Jahren nach New York, um mit einem Vollstipendium zunächst am Harkness House, dann an der American Ballet Theater School und schließlich an der School of American Ballet Tanz zu studieren. An der SAB arbeitete er intensiv mit George Balanchine und Jerome Robbins zusammen und tanzte im Rahmen von SAB-Workshops Hauptrollen in Balanchines »Symphonie in C« und Robbins’ »Dances at a Gathering«, woraufhin er mit 18 Jahren vom New York City Ballet engagiert wurde.
Boos tanzte 13 Jahre lang beim NYCB, bevor er als Gastlehrer in die internationale Tanzszene eintrat und zunächst drei Jahre lang beim Royal Danish Ballet unterrichtete.
1992 wurde Boos autorisierter Repetitor des George Balanchine Trust. Seitdem hat er in dieser Funktion auf der ganzen Welt Ballette inszeniert, u. a. an der Pariser Oper, am Bolschoi, am Mariinski, an der Scala und am Joffrey.
Im Jahr 2016 begann Boos daneben seine Tätigkeit als Projektmitarbeiter bei den Videoarchiven der George-Balanchine-Stiftung, die aus zwei Sammlungen bestehen: dem Archiv der verlorenen Choreografien und dem Archiv der Interpreten. 2021 wurde er zum Direktor des George Balanchine Video Archives ernannt.
Außerdem berief ihn 2019 das Rye Ballet Conservatory, New York, zum Leiter der Pre-Professional Division.
In dieser Spielzeit studiert Boos mit dem Ballett Kiel Balanchines »Allegro Brillante« für den Tanzabend »Balanchine – Lee – Ivanenko« ein. Es ist seine erste Zusammenarbeit mit dem Ballett Kiel.
Foto © David Roseberry